Polizei ist gewarnt

Wien: Jetzt blasen Klima-Kleber zum Großangriff!

Wien
03.01.2023 11:58

Wiens Exekutive steht in Alarmbereitschaft: Klimaaktivisten rund um die Organisation „Letzte Generation“ planen für die kommende Woche „eine Welle“ an Störaktionen in der Bundeshauptstadt. Im Fokus steht das Festkleben an diversen Fahrbahnen, um den Verkehr möglichst lahmzulegen, wie ein Sprecher sagte. Auch Demonstranten aus anderen Bundesländern werden anreisen.

In Wien umfasst die „Letzte Generation“ inzwischen rund 30 Personen. Weitere 100 beteiligten sich an einzelnen Aktionen oder planen dies zu machen, so der Sprecher.

Polizei warnt: „Extremistische Tendenzen“
Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl warnte vor zunehmenden extremistischen Tendenzen. „Es gibt deutliche Elemente von Extremismus bei manchen Aktivisten“, konstatierte er. Das betreffe das Begehen von Straftaten, nicht nur das Festkleben an Gemälden und das Beschütten derselben, was „in den Bereich der Sachbeschädigung geht“, sondern auch das Lockern von Radmuttern oder Luft aus den Reifen lassen bei SUVs.

Zitat Icon

Es gibt deutliche Elemente von Extremismus bei manchen Aktivisten.

Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl

Attacken auf Klima-Kleber
Die Aktivisten kleben sich seit rund einem Jahr vor allem in Wien, aber auch in Graz, Linz und Innsbruck auf Fahrbahnen fest. Aktionen gab es etwa am Gürtel, am Ring und am Praterstern. Dabei kam es auch zu Zwischenfällen: Am 24. Oktober 2022 attackierte ein Mann aus den Reihen der blockierten Autos etwa eine Teilnehmerin, riss ihr ein Transparent aus der Hand und schlug ihr mit diesem ins Gesicht.

Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ blockierten Ende Oktober den Autoverkehr am Praterstern in Wien-Leopoldstadt. (Bild: APA/LETZTE GENERATION ÖSTERREICH)
Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ blockierten Ende Oktober den Autoverkehr am Praterstern in Wien-Leopoldstadt.
Protestaktion von Aktivisten der Gruppe „Aufstand der Letzten Generation“ im Februar am Wiener Gürtel (Bild: APA/LETZTE GENERATION)
Protestaktion von Aktivisten der Gruppe „Aufstand der Letzten Generation“ im Februar am Wiener Gürtel

Störversuch beim Neujahrskonzert
Auch eine Attacke auf ein Kunstwerk gab es in Österreich bereits. Im November wurde das mit Glas geschützte berühmte Gemälde „Tod und Leben“ von Gustav Klimt im Wiener Leopold Museum mit Öl beschüttet. Einer der Aktivisten klebte sich auch mit der Hand an das Schutzglas. Ein Störversuch beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker wurde indes von der Polizei verhindert.

„Kein Beliebtheitswettbewerb“
Die Gruppe ist sich bewusst, dass ihre Aktionen auch auf Ablehnung stoßen, doch der Klimaprotest sei „kein Beliebtheitswettbewerb“, es gäbe bei den Protesten aber immer wieder Zuspruch.

Mitbegründerin Martha Krumpeck musste bereits eine Ersatzfreiheitsstrafe antreten, die ihr für wiederholte Verkehrsblockaden auferlegt wurde.

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