Die Unfälle in den Wäldern häufen sich, nicht immer ist Pech die Ursache. Durch die richtige Schutzkleidung können Schnittverletzungen glimpflicher ausgehen.
Derzeit herrscht in den burgenländischen Wäldern und Forsten Hochbetrieb – der Winter ist die ideale Jahreszeit, um Bäume umzuschneiden und Holz zu machen. Aufgrund der anhaltend hohen Gas- und Strompreise ist die Nachfrage merklich angestiegen. Das veranlasst nun auch vermehrt Ungeübte, die davor nicht oder nur selten im Eigenwald anzutreffen waren, zur Motorsäge zu greifen. Vermutlich ist auf die mangelnde Erfahrung bzw. Unachtsamkeit zurückzuführen, dass sich die folgenschweren Unfälle häufen.
Kurz vor Jahreswechsel kam in Stuben, einem Ortsteil von Bernstein, ein 53-Jähriger beim Fällen einer Buche ums Leben, am Montag musste ein 50-Jähriger aus Minihof-Liebau mit dem Notarzthubschrauber ins Spital geflogen werden.
Professionelle Bekleidung
Die häufigsten Unfallursachen sind unkontrolliert fallende Bäume und Stürze (je 33 Prozent), die Folgen werden von Prellungen (36%), Schnitten und Zerrungen (je 22%) sowie Knochenbrüchen (10%) angeführt. Abgesehen davon, dass man Fachwissen und einen Plan haben sollte, bevor man die Motorsäge anwirft, sollte großer Wert auf das richtige Equipment gelegt werden. Dazu zählt neben der fachkundigen Wartung der Geräte auch die Bekleidung. „Als wir vor zwölf Jahren begonnen haben, Schutzausrüstung anzubieten, sind wir belächelt worden“, sagt Patrick Pingitzer vom Fachgeschäft für Garten-, Forst- und Kommunaltechnik in Mattersburg.
Spezial- statt Bauhelme
„Über die Jahre hat sich der Trend zum Positiven gewandt. Die Leute sind sich bewusst, dass viele Forstunfälle mit passender Kleidung zu vermeiden sind oder der Ausgang glimpflicher verlaufen könnte.“ Früher habe man einfach Bauhelme umgemodelt, heute ist die Vorarlberger Firma Pfanner Vorreiter für Forsthelme. Weiters hat Pingitzer Schnittschutzhosen, Oberbekleidung Schuhe und Handschuhe im Sortiment.
Fäden stoppen die Kette
Die Hose ist mit Nylonfäden durchzogen. Schneidet man sich ins Bein, fängt sich die Kette in den Fäden und die Motorsäge stoppt abrupt ab. „Ansonsten wäre die Wunde arg. Die Kette würde viel tiefer eindringen und Späne, Dreck und Öl ins Fleisch transportieren“, so Pingitzer, der als Jugendlicher noch mit einer langen Unterhose unter den Jeans in den Familienwald ausrückte, um sein Fichtenmoped zu starten. „Auch bei mir gab es ein Umdenken. Heute gehe ich nur noch top ausgerüstet.“
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