Die Vatikanische Armee trägt bei Begräbnis von Papst Benedikt XVI. am Donnerstag Harnische und Helme „made in Austria“. Für den Familienbetrieb Schmidberger aus Oberösterreich ein „schönes Gefühl“.
Es ist ein wahres Generationenprojekt, das die Familie Schmidberger aus Molln in Oberösterreich geschafft hat: Zehn Jahre lang haben die Söhne Johann und Georg gemeinsam mit ihrem Vater an 80 Harnischen, Helmen und Co. für die Schweizergarde gearbeitet. „Wir sind ein kleiner Familienbetrieb. Für eine normale Rüstung brauchen wir hundert Stunden, für einen Offiziersharnisch bis zu 400“, sagt Johann Schmidberger. Zwanzigmal war der 40-Jährige in den vergangenen Jahren deswegen im Vatikan zu Gast.
Den Auftrag hat die 200 Jahre alte Traditions-Schmiede übrigens dem nun verstorbenen Papst Benedikt zu verdanken. Das Land Steiermark schenkte ihm zum Besuch 2007 in Mariazell die Restauration der Rüstungen durch das Landeszeughaus in Graz. „Allerdings waren die Rüstungen zu alt.“ Sie waren für Soldaten mit etwa 1,50 Meter Körpergröße gefertigt - heute muss man über 1,70 Meter sein, um überhaupt Gardist werden zu können.
Neue Rüstungen waren nötig
„Die alten Rüstungen gehörten ins Museum. Durch unsere Kontakte zu den Restauratoren in Graz haben wir den Auftrag dann bekommen.“ Zuerst mussten sie vier Rüstungen zur Probe fertigen – erst dann war klar, wer der Kunde ist.
„Etwas ganz besonderes“
Das Begräbnis des Papstes am Donnerstag wird sich Johann Schmidberger ganz sicher ansehen. „So wie alle anderen großen Veranstaltungen mit der Schweizergarde. Für uns als kleine Dorfschmiede ist es etwas ganz Besonderes, wenn Millionen von Menschen unsere Arbeit sehen. Das ist wirklich ein schönes Gefühl.“
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