Im Gebiet Cherson wurden laut ukrainischen Angaben 500 russische Streitkräfte getötet und verletzt. Erst am Montag hatte Kiew von einem Schlag gegen die russischen Besatzer in der Ostukraine mit hunderten Toten berichtet. Moskau bestätigte diesen Angriff zwar, nicht jedoch die Zahlen.
Das russische Verteidigungsministerium räumte am Montag lediglich den Tod von 63 Rekrutinnen und Rekruten ein. Wie berichtet, kamen sie bei einem ukrainischen Angriff auf eine vorübergehende Unterkunft in der Stadt Makijiwka im Gebiet Donezk ums Leben. Die ukrainische Seite sowie russische Militärbloggerinnen und Militärblogger sprachen hingegen von mehreren hundert Opfern.
Medwedew: Feind kein „Dummkopf“
Am Dienstag meldete das ukrainische Militär den nächsten Artillerieschlag gegen russische Soldatinnen und Soldaten. Diesmal soll es nahe der Ortschaft Tschulawika, südlich von Cherson, 500 Tote und Verletzte gegeben haben. Zu beachten ist hier, dass beide Kriegsparteien häufig von hohen Verlusten des Gegners berichten, und sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen lassen. Der stellvertretende Vorsitzende des Moskauer Parlaments, Andrej Medwedew, meinte jedenfalls, dass der Feind etwas sehen würde. Den Feind als einen Dummkopf zu betrachten, der nichts sehe, sei zehn Monate nach Kriegsbeginn gefährlich und kriminell.
Trauerfeier und Sachspenden für Überlebende
Für die getöteten Soldatinnen und Soldaten in Makijiwka wurde bereits eine Trauerfeier in Samara abgehalten. Aus diesem Ort sollen viele der Rekrutinnen und Rekruten gewesen sein. Laut Berichten haben sich die Redner für ein Fortsetzen des Kriegs ausgesprochen. Auf der populären russischen Plattform VKontakte wurde die Bevölkerung aufgefordert, Kleidung, Medikamente und Ausrüstung für die Überlebenden des Angriffs zu sammeln.
Russlands Präsident Wladimir Putin äußerte sich bisher nicht öffentlich zu dem Raketenangriff in Makijiwka. Verteidigungsminister Sergej Schoigu wurde damit beauftragt, einen Bericht über den Zustand der Ausrüstung und mögliche Maßnahmen, die das russische Heer stärken sollen, zu verfassen. Zudem ordnete Putin das Verteidigungsministerium an, russischen Filmemacherinnen und Filmemachern bei der Produktion von Dokumentarfilmen über den Überfall auf die Ukraine und den Kampf gegen „Neonazi“-Ideologie zu helfen.
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