Bei der nächsten Machtdemonstration von US-Skistar Mikaela Shiffrin, deren 81. Karriere-Sieg im Weltcup, hat Katharina Liensberger den Schritt aus der Krise verpasst! Die Weltmeisterin landete am Mittwoch im Zagreb-Slalom auf dem Weg zu einem Top-5-Resultat wenige Tore vor dem Ziel im Schnee. Franziska Gritsch wurde als Siebente (+2,85) beste Österreicherin.
Shiffrin war auch auf der aufgeweichten Salzpiste am Sljeme nicht zu biegen. Mit 0,76 Sekunden Vorsprung auf Petra Vlhova (SVK) und 1,21 vor Anna Swenn-Larsson (SWE) feierte sie ihren 5. Zagreb-Sieg und darf sich Rekord-Schneekönigin (vor Marlies Raich/4) nennen. Schon im 2. Zagreb-Torlauf am Donnerstag (15 Uhr/18 Uhr) könnte die 27-Jährige ihre 2019 zurückgetretene Landsfrau Lindsey Vonn eingeholt haben, die mit 82 Siegen die ewige Bestenliste der Frauen anführt. Nur der Schwede Ingemar Stenmark hat noch mehr Siege (86).
Liensberger rangierte als 23. (+10,71) aufgrund des großen Rückstands ohne Punkte im Klassement. „Es ist wie verhext momentan. Ich bin wirklich gut ins Fahren gekommen“, konstatierte Liensberger, die durch einen folgenschweren Haarnadel-Fehler im Schlussteil aber aus der (Erfolgs)-Spur flog. „Mein Wille war da, meine Angriffslust war da. Jetzt heißt es einfach, die positive Einstellung für morgen mitzunehmen.“
Katharina Truppe und Katharina Huber schieden im Finale der „Snow Queen Trophy“ aus. Die Läuferinnen mit höheren Nummern hatten es bei frühlingshaften Bedingungen schon im 1. Durchgang schwer gehabt. Zu 21 Ausfällen im 63er-Feld zählten da auch Marie-Therese Sporer, Lisa Hörhager und Weltcup-Debütantin Natalie Falch.
Das Ergebnis:
Gritsch kratzte als Siebente an der Einstellung ihres besten Slalom-Resultats (6.). Nach Laufbestzeit am Semmering steigerte sich die Tirolerin auch dieses Mal im Finale. Als Halbzeit-14. machte sie noch sieben Plätze gut und hatte einige Zeit die Führung inne. „Der rote Sessel ist immer heißbeliebt. Er fühlt sich schon gut an, da würde ich gern öfter sitzen.“ Ein fehlerhafter Schlussteil verhinderte eine noch bessere Platzierung. „Jetzt heißt es, zweimal völlig am Limit zu fahren - dann schauen wir, wozu es reicht.“
Nach Plus-Graden im zweistelligen Bereich präsentierte sich der Zagreber Hausberg schneearm, die Bedingungen waren fordernd, aber überraschend fair. Um die Piste für das „Frühlingsrennen“ zu schonen, hatten die Athletinnen schon die Besichtigung neben dem bereits verkürzten Lauf vornehmen müssen.
Shiffrin schob da gar noch ein Nickerchen ein - und fuhr danach zum 5. Weltcup-Sieg en suite. Die Ausnahmeathletin tarierte auch kleine Schreckmomente, die angesichts der Piste jede Läuferin erlebte, mit augenscheinlicher Leichtigkeit aus. „Es waren zwei nahezu perfekte Läufe. Ich könnte noch einmal raufgehen und würde es nicht besser machen.“ Zusätzlich durfte sie sich freuen, dass ein extra für weiche Bedingungen konzipiertes Atomic-Modell die 1. Rennprüfung bestand.
Schon am Donnerstag könnte die vierfache Gesamtweltcup-Siegerin aus Colorado ihre Landsfrau Vonn eingeholt haben. Über ungelegte Eier wollte Shiffrin aber nicht sprechen: „Ich fokussiere mich nur auf das Rennen morgen.“
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