Budget erhöht
Iran will afghanische Studentinnen aufnehmen
Nach dem Universitätsverbot für Frauen in Afghanistan will die iranische Regierung mehr Studentinnen aus dem Nachbarland aufnehmen. Dafür wurde unter anderem das Budget für Stipendien afghanischer Studierender an der Universität Teheran um das Fünffache angehoben.
Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur IRNA am Dienstag. Zudem sollen die Studiengebühren für Afghaninnen reduziert werden. Iranische Politiker hatten das Hochschulverbot der Taliban vor zwei Wochen scharf verurteilt.
Frauen systematisch benachteiligt
Der Iran ist jedoch selbst ein muslimisches Land mit islamischer Gesetzgebung. Obwohl Frauen wie in Afghanistan systematisch benachteiligt werden, machen sie die Mehrheit der eingeschriebenen Studierenden aus. Das Bildungs- und Hochschulsystem gilt als modern.
International steht der Iran derzeit wegen des brutalen Vorgehens gegen die landesweiten Proteste in der Kritik. Auslöser war der Tod von Jina Mahsa Amini Mitte September in Polizeigewahrsam. Die Kurdin war von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie angeblich gegen die geltenden Kleidungsvorschriften verstoßen hat. Seither gibt es immer wieder Proteste gegen den repressiven Kurs der Regierung und das islamische Herrschaftssystem.
Franzosen wegen Spionage angeklagt
Am Dienstag wurde bekannt, dass zwei Menschen aus Frankreich nach Spionagevorwürfen angeklagt wurden. Laut der Justiz wurden im Zusammenhang mit den Protesten mindestens 40 Ausländerinnen und Ausländer festgenommen. Der Vorwurf der Spionage ist üblich. Kritikerinnen und Kritiker werfen dem Iran vor, ausländische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger als politische Geiseln zu nehmen.
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