Erwartungen für 2023

Immobilienpreise sinken, Mieten steigen jedoch

Wirtschaft
04.01.2023 13:48

Der Ukraine-Krieg, die hohe Inflation, steigende Zinsen und verschärfte Kreditvergaberichtlinien sorgen für eine Wende am Immobilienmarkt. Erstmals seit 2015 dürften die Preise heuer nach unten gedrückt werden. Bei Mietwohnungen in zentraler Lage sowie am Stadtrand und bei Baugrundstücken werden hingegen leichte Preissteigerungen erwartet.

Die Preiserwartungen des Maklerbunds Remax für 2023 liegen bei minus 6,8 Prozent für Immobilien. Besonders dürfte es Gewerbeimmobilien wie Geschäftslokale und Büroflächen treffen.

In den vergangenen Jahren war der Preis kontinuierlich bergauf gegangen. Für diese Einschätzung wurden 600 Immobilienexpertinnen und Immobilienexperten befragt. Laut ihnen wird die Nachfrage heuer sinken, konkret um 11,2 Prozent. Gleichzeitig werde das Angebot an Immobilien zunehmen. „Das ist eine Situation, die wir so noch nie gehabt haben“, sagte Remax-Experte Anton Nenning.

Mittelschicht kann sich Immobilien weniger leisten
Das steigende Angebot wird darauf zurückgeführt, dass viele Verkäuferinnen und Verkäufer abgewartet haben, wie sich die Preise entwickeln und Immobilien deshalb zurückgehalten haben. Einige Menschen sind zudem aus finanziellen Gründen zu einem Verkauf gezwungen. Die sinkende Nachfrage auf der anderen Seite hat den Expertinnen und Experten nach vor allem damit zu tun, dass sich die Mittelschicht Immobilien weniger leisten kann. Dabei würden auch die verschärften Vorgaben bei der Kreditvergabe seit August 2022 mitspielen. Remax-Chef Bernhard Reikersdorfer rechnet jedoch damit, dass diese Richtlinien noch im ersten Quartal 2023 angepasst werden. Dann werde es für viele Menschen wieder einfacher, einen Kredit zu bekommen.

Nach Bundesländern betrachtet, soll die Nachfrage in diesem Jahr vor allem in Vorarlberg und Tirol zurückgehen. Die geringsten Rückgänge sind hingegen in Kärnten und Wien zu erwarten. Leicht höhere Preise soll es im Gegensatz zu Immobilien aber bei den Mieten geben, konkret bei Mietwohnen in zentraler Lage und am Stadtrand. Selbiges gilt in diesem Jahr für Baugrundstücke.

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