Österreichs Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) spricht sich nun doch für eine EU-weite Testpflicht vor der Einreise aus China aus. Damit steht er nicht alleine da. Eine Mehrheit der EU-Staaten befürwortet diesen Vorschlag, in Österreich war man allerdings damit bislang zurückhaltend.
Das sagte ein Sprecher der EU-Kommission am Mittwoch. Vertreterinnen und Vertreter der EU-Staaten trafen sich am Nachmittag zu Beratungen über ein einheitliches Vorgehen. Details bei der Testpflicht, etwa wie dann mit Einreisenden aus Nicht-EU-Staaten umzugehen wäre, müssten allerdings noch geklärt werden. Für eine einheitliche europäische Regelung wollen sich etwa Deutschland und Österreich einsetzen.
„Österreich würde EU-Testpflicht umsetzen“
„Sofern sich die EU auf eine Testpflicht vor dem Abflug einigt, würde Österreich das auch entsprechend umsetzen. Eine Testpflicht erst bei der Einreise halte ich für wenig sinnvoll“, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) vor den Beratungen zur APA. Einen „Alleingang Österreichs“ hält Rauch ebenfalls nicht für sinnvoll. Die meisten Touristinnen und Touristen aus China würden über andere Flughäfen in die EU kommen und nach Österreich weiterreisen.
Immer mehr Länder verlangen negativen Test
Einige andere Länder haben hingegen bereits auf eigene Faust die Regeln für Einreisen aus China verschärft, darunter Italien, Frankreich, Spanien und Großbritannien. Von Reisenden aus China wird vor allem ein negativer Corona-Test verlangt. Am Dienstag hatten sich Vertreterinnen und Vertreter der nationalen Gesundheitsministerien jedoch auf ein „koordiniertes Vorgehen“ geeinigt. Wie das aussehen soll, wird am Mittwoch besprochen.
Hintergrund ist die abrupte Abkehr der chinesischen Regierung von ihrer strikten Null-Covid-Politik, die nach Einschätzung zur Folge haben wird, dass sich in der kommenden Zeit hunderte Millionen Chinesinnen und Chinesen mit dem Virus infizierten. Das könne auch zu gefährlichen Virus-Mutationen führen, die Einreisende aus China dann in anderen Ländern verbreiten könnten, hieß es.
Immunität gegen Omikron-Variante
Rauch macht sich jedoch keine Sorgen, dass sich die Corona-Situation in Österreich wieder verschärfen könnte. Die Zahl der Neuinfektionen sei im Durchschnitt der vergangenen Wochen unter 4000 gelegen. Die relativ kleine Zahl chinesischer Touristinnen und Touristen werde „nicht wesentlich zu einer Erhöhung beitragen.“ Zudem gebe es hierzulande breite Immunität gegen die auch in China dominierende Omikron-Variante.
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