Für Postkarten gibt das Bergland derzeit kein besonders gutes Motiv ab. Statt Winteridylle und Pisten-Gaudi quälen sich Skifahrer mehr schlecht als recht auf schmalen Schneebändern Richtung Tal. Schuld daran ist die aktuelle Warmwetter-Phase, die seit Weihnachten Österreichs Pisten dahinschmelzen ließ - die „Krone“ berichtete.
Angesichts des fortschreitenden Klimawandels wird sich die Lage wohl auch in Zukunft kaum verbessern. Das Ende des Wintersports in der einst so stolzen Ski-Nation? „Nein“, meint etwa Zukunfts- und Tourismusforscher Prof. Peter Zellmann, „vielmehr wird sich das Skifahren vom Volks- und Massensport zum Qualitätssport entwickeln.“ Und der klassische Ski-Urlaub damit ins Luxussegment wandern.
Schon jetzt treten nur 25 Prozent der Österreicher einen Ski-Urlaub an, doch „dieses Potenzial bleibt von Klima-, Inflations- und Energiekrisen unbeeindruckt“, so der Experte. Durch die technische Beschneiung sei der Urlaub in Lagen über 1600 Meter auch in Zukunft relativ sicher.
Für darunterliegende Skigebiete wird es hingegen schwierig, wenngleich es Wettersituationen wie die aktuelle schon in der Vergangenheit gegeben hat, etwa zum Jahreswechsel 2006/2007.
Skiurlaub wird noch mehr zum Luxusgut
Dennoch wird man in Zukunft für Wintersport noch tiefer in die Tasche greifen müssen. Und dafür dürfen sich Urlauber dann aber auch etwas erwarten - unter anderem, dass an den Liften keine Wartezeiten entstehen, die Pisten in Ordnung und vor allem sicher sind - Luxus eben.
Skifahren, Langlaufen und Co. wird sich vom Volks- und Massensport zum Qualitätssport entwickeln. Die Regionen und Tourismusbetriebe müssen sich daran aber anpassen.
Peter Zellmann, Zukunfts- und Tourismusforscher
Übrigens: 60 Prozent der Österreicher fahren nie Ski, gehen nicht langlaufen oder auf Skitouren. Dieser Anteil wird in den kommenden Jahren leicht ansteigen. Durch die höheren Preise werde sich das aber auf die Wertschöpfung insgesamt kaum auswirken.
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