Längeres Warten auf Tram sowie Bus, und vielleicht auch bald höhere Preise: Viele Fahrgäste in Wien sehen die rote Linie erreicht.
Dass Wiener-Linien-Chefin Alexandra Reinagl die Intervalle auf zentralen Wiener Straßenbahn- und Buslinien ab Montag sogar in der Abendspitze ausdehnen will und außerdem laut über Tarif-Erhöhungen nachdenkt, ist für viele Öffi-Fahrgäste der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.
Die Verbindungen sollten auf keinen Fall noch unzuverlässiger als jetzt werden.
Eva Pötschinger (26), Beraterin
Wenn der 33er nicht und nicht daherkommt
Die „Krone“ befragte dazu Menschen vor dem Wiener Franz-Josefs-Bahnhof, wo mehrere wichtige Tramlinien kreuzen. Die Befragten hatten jedenfalls genug Zeit, ihrem Unmut Luft zu machen: Viele warteten auf den 33er - und freuten sich auf ein Gespräch, als die Warteanzeige von „1 Minute“ wieder auf „10 Minuten“ zurücksprang.
Umsteige-Verbindungen sind jetzt schon so wenig aufeinander abgestimmt. Das muss sich ändern.
Matthias Tripolt (24), Bankmitarbeiter
Ab Montag ist die Wartezeit bei 19 Straßenbahnlinien und 16 Buslinien zumindest auch offiziell länger. Reinagls Hiobsbotschaften kamen definitiv zur Unzeit: Viele Fahrgäste betonen, dass sie bisher bei Ausfällen und Wartezeiten ein Auge zugedrückt hätten, aber damit ist es nun offenbar vorbei.
Das Management muss auf die Lage auch selbst reagieren, etwa durch bessere Warte-Anzeigen.
Wolfgang Kienbacher (58), Filialleiter
Dabei gibt es erstaunlich viel Verständnis für die Nöte der Wiener Linien, sowohl in personeller als auch in finanzieller Hinsicht. Auch mit längeren Intervallen und sogar leicht angehobenen Preisen würden sich einige abfinden, wenn die Wiener Linien ihrerseits signalisieren, dass ihnen zumindest der wachsende Unmut der Kunden bewusst ist.
„Dass es Unternehmen derzeit schwer haben, das verstehe ich“, meinte ein Wartender, „aber nicht, dass es sich anfühlt, als sollten das allein die Kunden ausbaden.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.