Chinesische Hersteller kommen nach Einschätzung eines führenden Autozulieferers bei kleinen Elektroautos auf einen Kostenvorteil von 10.000 Euro. Ein Grund dafür sei, dass die Entwicklungskosten geringer seien, weniger Kapital bei der Fertigung eingesetzt werde und auch die Lohnkosten unter dem europäischen Niveau lägen.
In China würden gute Fahrzeuge gebaut, und Europa sei nicht in der Lage, die Einfuhren zu stoppen, sagte der Chef des Zulieferers Forvia, Patrick Koller. Das dürfte den europäischen Autoherstellern stärker zu schaffen machen als ihren Rivalen in den USA, weil dort der Marktanteil chinesischer Firmen wegen der Zölle geringer sei, so Koller.
Forvia ist aus dem Zusammenschluss der beiden Zulieferer Faurecia aus Frankreich und Hella aus Deutschland hervorgegangen und weltweit der siebtgrößte Autozulieferer. Das Unternehmen beliefert auch Kunden in China, darunter den Billigauto-Hersteller BYD, der dieser Tage auch in Österreich auf den Markt kommt.
Nach Daten des Analysehauses JATO Dyamics stieg der durchschnittliche Preis eines europäischen Elektroautos seit 2015 um fast 7000 Euro auf 55.821 Euro, in den USA verteuerten sich die Fahrzeuge in dem Zeitraum um rund 10.000 Euro auf 63.864 Euro. In China brach der Preis dagegen von 66.819 Euro auf 31.829 Euro ein und liegt inzwischen unter dem Preis eines vergleichbaren Benziners.
Chinesische Hersteller kommen in Europa nach Angaben des französischen Beratungsunternehmens Inovev inzwischen auf einen Marktanteil von rund 5,8 Prozent, mit steigender Tendenz.
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