Neues Maßnahmenpaket

Was sich in der Pflege in Kärnten 2023 verändert

Kärnten
05.01.2023 18:45

In diesem Jahr soll ein neues Maßnahmenpaket im Gesundheitsbereich umgesetzt werden, durch das sich das Land Kärnten Verbesserungen für Personal und Pflegebedürftige verspricht.

„Unser Ziel ist es, pflegebedürftigen Menschen eine gute Betreuung zu sichern und die Personalsituation zu entlasten“, stellt Landesvize Beate Prettner bei der Präsentation des neuen Maßnahmenpaketes für die Pflege fest.

Demnach wurde der Personalschlüssel in Kärntner Pflegeheimen gesenkt, sodass auf eine Pflegeperson statt der bisherigen 2,33 Bewohner aktuell 2,29 Bewohner zur Betreuung kommen. In Gerontopsychiatrischen Einrichtungen sowie jenen für Demenzkranke sind es 2,11 Pflegebedürftige. „Durch die Novelle der Kärntner Heimverordnung werden in diesem Jahr 56 neue Vollzeitbeschäftigte angestellt. Zudem werden 120 Hilfsdienste und sieben Animationskräfte eingestellt, die auf sechs Monate befristet die Heime entlasten sollen“, sagt Günther Wurzer, Leiter der Gesundheitsabteilung des Landes Kärnten.

Günther Wurzer, Leiter der Gesundheitsabteilung, Landesvize Beate Prettner und Valid Hanuna (GPA) präsentierten das neue Pflegepaket des Landes. (Bild: Manuela Karner)
Günther Wurzer, Leiter der Gesundheitsabteilung, Landesvize Beate Prettner und Valid Hanuna (GPA) präsentierten das neue Pflegepaket des Landes.

Kein Selbstbehalt bei Übergangspflege
Ein weiterer großer Aspekt ist die Übergangspflege nach einem stationären Aufenthalt, die erstmals gesetzlich verankert ist, von 28 auf 42 Tage erhöht wird und für die kein Selbstbehalt zu bezahlen ist. Auch die Pflegenahversorgung, die derzeit in 93 Kärntner Gemeinden angeboten wird, und das Projekt „Ehrenamt“ sollen - beispielsweise durch Fortbildungen und Bezahlung von Kilometergeld - verbessert werden. Außerdem sind ab Juli 2023 in Pflegeeinrichtungen Sicherheitsbeauftragte und Konzepte für die Black-Out-Vorsorge verpflichtend.

Zu den bereits bestehenden elf Tagesstätten im Land sollen in diesem Jahr vier neue dazukommen. „In St. Andrä, Villach, Klein St. Paul und Feldkirchen wird somit Platz für 58 Personen geschaffen“, so Wurzer.

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Wir müssen der Pflege ihre Menschlichkeit zurückgeben! Die Ansicht warm, satt, sauber reicht schon lange nicht mehr aus.

Valid Hanuna, Gewerkschaft GPA

Leute motivieren und Personal erhalten
Laut Valid Hanuna, Gewerkschafter bei der GPA, müsse beim Gesundheitsbereich aber auf zwei Schienen gleichzeitig gearbeitet werden: „Zum einen müssen jene, die schon im Beruf sind, an der Stange halten werden, und zum anderen muss die Motivation bei den Leuten gesteigert werden, überhaupt eine Ausbildung in der Pflege zu machen.“

Aus diesem Grund wird die Ausbildungsoffensive mit der Prämie von 600 Euro pro Monat ebenso weitergeführt, wie das Anstellungsmodell bei der Ausbildung zur Pflegefachassistenz (PFA). Ab dem Herbst soll es auch an öffentlichen Schulen die Möglichkeit geben, eine Matura mit PFA-Ausbildung zu machen. „Ausbildungsschwerpunkte zur Heimhilfe im Gailtal und in Villach-Land, wo ein besonderer Mangel herrscht, stehen im Fokus. Auch die Nostrifikation soll für ausländisches Pflegepersonal vereinfacht werden.“

Ressource Teilzeit mehr schätzen
Die Gewerkschaft bezeichnet die Maßnahmen des Landes Kärnten als wichtigen Schritt, um der Negativspirale der letzten Jahre entgegenzuwirken. „Wir müssen der Pflege die Menschlichkeit zurückgeben! Die Ansicht warm, satt, sauber reicht schon lange nicht mehr aus. Als brachliegende Ressource bezeichne ich aber nach wie vor die Teilzeitquote“, so Hanuna, der davon überzeugt ist, dass unter anderen Rahmenbedingungen einige Teilzeitkräfte dazu motiviert werden könnten, ihre Stunden etwas zu erhöhen. „Es ist nämlich nicht so, dass die Mitarbeiter nicht mehr arbeiten wollen, sondern sie können es unter den gegebenen Voraussetzungen einfach nicht."

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