Mit einer Open-Petition im Kampf „Gegen Müll-Mief in St. Pölten“ hoffen Leidgeplagte auf eine zielführende Lösung gegen Geruchsbelästigung.
Schon seit geraumer Zeit sorgt schlechte Luft für miese Stimmung bei einigen St. Pöltnern. Vor allem Anrainer der Mülldeponie „Am Ziegelofen“ sehen sich mit massiven Geruchsproblemen konfrontiert. „Speziell in den Sommermonaten ist es heftig“, klagt eine Anwohnerin am Eisberg. „Es hat alles im Herbst 2020 begonnen“, erklärt Jürgen Komma. Der anhaltende süßliche, an Verwesung erinnernde Duft veranlasste den Anrainer dazu, mit Wilhelm Maurer den Verein „Landeshauptstadt Luft“ zu gründen.
Auch seitens des Landes und des Betreibers wurden, wie berichtet, bereits Maßnahmen gesetzt: Von Schnell-Lauftoren über eine Biofilteranlage bis hin zu Geruchsbindemittel-Kanonen mit Sprühnebel wurden alle technischen Möglichkeiten zur Geruchseindämmung ausgeschöpft, erklärte Johannes Zöchling bereits im Sommer vergangenen Jahres gegenüber der „Krone“.
Mehr Abfallarten als früher
Für die Anrainer ist das Problem aber längst nicht behoben. Mittels Online-Petition wollen sie nun gegen den Müll-Mief mobilisieren. Unterstützung kommt von den St. Pöltner Grünen. „Wie sich zeigt, gibt es nachvollziehbare Gründe für den Gestank“, erklärt Christina Engel-Unterberger. Eine Anfrage ans Land brachte umfangreiche Erkenntnisse. Aus den drei Ordnern gehe hervor, dass durch die Behörde neue Abfallarten zur Behandlung und Lagerung genehmigt wurden - statt bisher knapp 100 sind es nun mehr als 300, darunter auch gesundheitsschädliche Materialien wie Asbest oder Beryllium.
Grenzwert wurde deutlich erhöht
Weiters wurde „der Grenzwert für die Geruchsemissionen um das Fünffache erhöht“, so die Parteisprecherin. Leopold Schalhas ortet das Problem woanders: „Bis Ende Jänner wurde der Betreiber angewiesen, den Rottebereich zu optimieren“, so der Leiter der zuständigen Landesabteilung. Durch den neuen Betreiber werde auch der Rahmen des Möglichen ausgeschöpft. „Die Deponie wurde davor nur in eingeschränktem Ausmaß betrieben.“ An der „einzig sinnvollen Lösung – dem Bau einer Halle – werde gearbeitet“, heißt es aus dem Rathaus.
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