Neue Syrien-Politik?
Erdogan kann sich Treffen mit Assad vorstellen
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan schließt ein Treffen mit seinem syrischen Amtskollegen Bashar al-Assad nicht mehr aus. Er sprach am Donnerstag von einem neuen Friedensprozess, an dem auch Russland beteiligt sei.
„Wir werden unsere Außenminister zusammenbringen und dann, je nach Entwicklung, werden wir als Führer zusammenkommen“, meinte Erdogan. Nach Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien 2011 hatte der türkische Präsident lange auf eine Zukunft des Nachbarlands ohne Assad im Präsidentenamt gepocht. Zudem hatte er jeden Kontakt mit ihm ausgeschlossen. Die türkische Regierung ist bereits seit mehr als einem Jahrzehnt der wichtigste Unterstützer der syrischen Opposition.
Verteidigungsminister sprachen über Migration und Kurden
Am 28. Dezember haben sich die Verteidigungsminister der Türkei und Syriens in Moskau getroffen. Dabei sprachen sie unter anderem über Migration und die kurdische Bevölkerung. Vor einigen Wochen hatte die Regierung in Ankara eine Bodenoffensive gegen kurdische Milizen in Nordsyrien angekündigt. Der Kreml hatte dazu aufgefordert, von der Offensive abzusehen. In der Vergangenheit ist die Türkei bereits mehrfach militärisch gegen die kurdische YPG-Miliz in Syrien vorgegangen, die sie als Flügel der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK sieht.
Syrer flüchteten in die Türkei
Im syrischen Bürgerkrieg sind bisher Hunderttausende Menschen getötet worden. Millionen Menschen wurden vertrieben. Ein Großteil flüchtete in die Türkei, wird dort jedoch zunehmend von der Bevölkerung abgelehnt. Assads Regierung wird von der russischen und iranischen unterstützt, der größte Teil des syrischen Territoriums wurde wieder zurückerobert.
Von der Türkei unterstützte Oppositionskämpferinnen und Oppositionskämpfer kontrollieren immer noch ein Gebiet im Nordwesten des Landes. Von den Vereinigten Staaten unterstützte kurdische Kämpferinnen und Kämpfer kontrollieren ebenfalls ein Gebiet nahe der türkischen Grenze.
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