Soldat schoss um sich

Toter und Verletzter nach Streit in Kaserne in NÖ

Niederösterreich
06.01.2023 08:58

Dramatische Szenen haben sich Freitagfrüh in der Flugfeld-Kaserne in Wiener Neustadt in Niederösterreich abgespielt. Ein 20-jähriger Wachsoldat dürfte nach Informationen der „Krone“ um sich geschossen haben und wurde vom sogenannten Offizier vom Tag getötet. Dieser wurde verletzt.

Der junge Wachsoldat - ein Grundwehrdiener, der erst im Oktober eingerückt war - dürfte schon am Abend mit seinem Vorgesetzten in Streit geraten sein. Um 6.55 Uhr ist die Situation dann eskaliert. Der Wachsoldat schoss um sich, bestätigte Bundesheer-Sprecher Oberst Michael Bauer die Informationen der „Krone“.

Die anderen Wachsoldaten flüchteten ins Wachzimmer. Der Grundwehrdiener bedrohte während der Wachablöse seine Kameraden und griff seinen Vorgesetzten, den Offizier vom Tag, einen 54-jährigen Unteroffizier, an und eröffnete mit einem Sturmgewehr 77 das Feuer. Dieser zog daraufhin seine Pistole und erschoss den jungen Mann.

Kräfte der Polizei beim Tatort (Bild: APA/Florian Wieser)
Kräfte der Polizei beim Tatort

Offizier mit Platzwunde ins Spital gebracht
Der Offizier sei verletzt und in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte Bauer mit. Der 54-Jährige hatte im Zuge der Auseinandersetzung eine Platzwunde erlitten, die im Spital ambulant behandelt wurde. Keine Informationen gab es zunächst über den Auslöser für die blutige Auseinandersetzung. Die Beteiligten werden derzeit durch den Heerespsychologischen Dienst betreut, teilte das Verteidigungsministerium mit.

Landeskriminalamt ermittelt
Die Erhebungen werden von der Mord- und Tatortgruppe des Landeskriminalamts Niederösterreich geführt. „Wir stehen am Anfang der Ermittlungen“, sagte Polizeisprecher Johann Baumschlager zur APA. Neben der Spurensicherung sind unter anderem Befragungen geplant, um den Tatablauf zu rekonstruieren. Im Raum stand die Frage, ob Notwehr vorliegt. Eine Untersuchungskommission wurde eingesetzt, ein Erstbericht soll nach 48 Stunden vorliegen.

Vor der Kaserne waren am Vormittag mehrere Fahrzeuge von Polizei und Militärpolizei zu sehen. Die Spurensicherung war im Eingangsbereich und beim Wachlokal im Gange. Der Zaun vor dem Wachlokal wurde mit Tarnnetzen verhängt (Bilder unten). 

(Bild: APA/FLORIAN WIESER)
(Bild: APA/FLORIAN WIESER)

Schauplatz einer tödlichen Hundeattacke
Die Flugfeldkaserne war im November 2019 Schauplatz einer tödlichen Hundeattacke gewesen. Ein Soldat war von Belgischen Schäferhunden angefallen und getötet worden. Der 31-Jährige wurde leblos in einer Zwingeranlage aufgefunden.

Der Mann war unter anderem für Auslauf und Fütterung mehrerer Tiere zuständig gewesen. Ein Ermittlungsverfahren gegen den zuständigen Hundeführer und gegen nicht konkret ausgeforschte Verantwortliche des Bundesheers wurde Ende 2020 eingestellt.

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