Eine Reise vor 20 Jahren bringt dem steirischen KPÖ-Abgeordneten Werner Murgg neues Ungemach: Er war damals im stalinistischen Nordkorea. Einmal mehr wird sein Rücktritt gefordert.
Einige Wochen herrschte Ruhe in der Causa um Werner Murgg, nun gerät der ideologiefeste kommunistische Landtagsabgeordnete wieder ins Kreuzfeuer. Es wurde bekannt, dass er vor 20 Jahren auf Einladung einer Gewerkschaft auch das abgeschottete stalinistische Nordkorea besucht hat. Übrigens schon damals mit der Trofaiacher Vizebürgermeisterin Gabriele Leitenbauer und dem Grazer Gemeinderat Kurt Luttenberger, mit denen Murgg 2019 auch die von prorussischen Rebellen besetzte Donbass-Region in der Ukraine besucht hat.
Sogar Grüner sagt: „Das ist nicht hinzunehmen“
Am Freitag ließen erneute Rücktrittsaufforderungen nicht lange auf sich warten. Was allerdings auffiel: Während die Grazer Parteien fast kollektiv Luttenberger ins Visier nahmen (sogar Tristan Ammerer vom grünen Koalitionspartner spricht auf Twitter davon, dass ein solcher Freundschaftsbesuch „nicht hinzunehmen“ sei), kam auf Landesseite nur von den NEOS eine Rücktrittsaufforderung.
Der pinke Klubobmann Niko Swatek wirft Murgg eine „Liebe zu mörderischen Diktaturen“ vor und verweist auf einen Festakt der KPÖ 2002 in Leoben anlässlich des achten Todestags von Diktatur Kim Il Sung. „Das Fass ist voll“, so Swatek.
Rücktritt weiter ausgeschlossen
Murggs Ideologie ist seit jeher bekannt, zum großen Politikum wurde sie ebenso wie seine Reisen nach dem überraschenden KPÖ-Wahlsieg in Graz 2020. Immer mehr Bilder und Videos tauchten auf. Den größten Druck gab es im Herbst 2022, als eine Rede Murggs bekannt wurde, in der er die Ukraine als „Krüppelnation“ bezeichnete - dafür entschuldigte sich Murgg später. An einen Rücktritt denken er und seine Partei aber dennoch nicht.
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