Fast jeder Österreicher nimmt sich zu Neujahr vor, etwas in seinem Leben zu ändern. Roland Patzolt aus dem Burgenland geht es ganz krass an.
Der Deutsch Jahrndorfer hat sich nämlich vorgenommen, 365 Tage lang komplett auf das Auto zu verzichten. Schon im Vorjahr hat er das „ausprobiert“ und ist von Mai bis September alle Strecken mit dem Rad gefahren. Die Frage nach dem „Warum“ ist leicht beantwortet. Patzolts Auto war in die Jahre gekommen. Geld für den Wagen, den er gerne gehabt hätte, war nicht vorhanden.
Altes Auto verkauft
„Und dass ich mir deshalb einen Kredit aufnehme oder irgendeine Kraxn kaufe, die ich eigentlich nicht will, war für mich keine Option“, so der 50-Jährige. Außerdem war das gerade der Start der Teuerungen, die er auch nicht mittragen wollte. Deshalb wurde der alte Wagen kurzerhand abgemeldet und verkauft. 2022 hat Patzolt rund 5500 Kilometer mit dem Rad zurückgelegt, 2023 sollen es noch mehr werden. Denn: Er möchte heuer nicht einmal mit einem Auto mitfahren.
Mein Ehrgeiz sagt, ich brauche kein Auto. Ich komme auch überall mit dem Rad hin. Das ist nur eine Frage der Überwindung.
Roland Patzolt
Komplizierter, aber machbar
Am Samstag ist erst Tag 7 an dem er ausschließlich mit dem Drahtesel unterwegs ist. Zum Einkaufen geht es nach Zurndorf, zur Arbeit nach Gattendorf, seine Bank ist in Gols. Ist alles etwas komplizierter? Ja. Aber laut Patzolt machbar. „Es ist alles eine Frage des Zeitmanagements“, erklärt er. „Ich muss zwar früher aufstehen, aber dafür sehe ich Dinge, die mir beim Autofahren wohl nicht aufgefallen wären.“
Beim Heimfahren lässt er sich Zeit. Vergisst er etwas, heißt es: Noch einmal zurück auf den Sattel und in die Pedale treten. Das Ganze hat allerdings auch einen positiven Nebeneffekt. 15 Kilo sind seit dem Vorjahr schon runter. „Früher bin ich nach der Arbeit nicht mehr Rad gefahren. Jetzt muss ich. Aber es macht mir auch wirklich Spaß.“
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