Wirbel um Posting

Bürgermeister: „Wirt hat übers Ziel geschossen!“

Kärnten
06.01.2023 18:58

Nach dem Rassismus-Eklat in einem Lokal in seiner Gemeinde Millstatt bedauert Bürgermeister Alexander Thoma den verbalen Ausraster eines Gastwirtes auf Instagram.

Ein Posting des Millstätter Gastwirtes Stefan Lercher sorgte in den vergangenen Tagen für große Aufregung und gipfelte schließlich in einer Anzeige. Wie berichtet, hatte der Gastronom in seiner Instagram-Nachricht angekündigt, Veganern, Hippies und Ökos den Zutritt zu seinem Lokal in Zukunft zu verwehren. Besonders großen Groll äußerte der Wirt in seinem Posting gegenüber Arabern, mit denen er schlechte Erfahrungen gemacht habe.

„So sind wir einfach nicht!“
Wenig Freude mit diesem verbalen Ausraster hat der Millstätter Gemeindechef. „Da hat der Wirt aber deutlich über das Ziel hinausgeschossen!“, bedauert Bürgermeister Alexander Thoma im Gespräch mit der „Krone“. Und er betont in Anlehnung an ein Zitat von Bundespräsident Alexander van der Bellen: „So sind wir einfach nicht!“

Das Vorgehen des Wirtes stößt beim Gemeindechef vor allem deshalb auf Unverständnis, weil die Pizzeria Peppino eines der gastronomischen Aushängeschilder in der Tourismusgemeinde und ein wichtiger Arbeitgeber sei. „Nicht nur das Posting und die Argumentation sind schlimm, sondern auch die Tatsache, dass die Anzahl der Tische in dem Lokal reduziert wurde. Denn immerhin hängen daran auch Arbeitsplätze“, meint Thoma, der Lercher als fleißigen Gastronom schätzt.

Der Millstätter Bürgermeister Alexander Thoma hat wenig Freude mit dem Posting des Gastwirtes. (Bild: Elisa Aschbacher)
Der Millstätter Bürgermeister Alexander Thoma hat wenig Freude mit dem Posting des Gastwirtes.

„Ich befürchte, der Wirt hat die möglichen Folgen seines Postings einfach unterschätzt. Er rudert ja schon wieder zurück.“ Ob der Rückzieher den angerichteten Schaden noch gutmachen kann, bezweifelt Thoma. Das Image des Vorzeigebetriebes sei ziemlich angekratzt.

Lercher muss zudem nach einer Anzeige des Vereins SOS-Mitmensch auch mit behördlichen Konsequenzen rechnen. Wegen seiner rassistischen Äußerungen droht dem Gastronomen eine Verwaltungsstrafe in Höhe von bis zu 1090 Euro.

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