Alle Hände voll zu tun hatten Tirols Bergretter am Dreikönigstag nicht nur wegen zweier Kollisionen unter Skifahrern im Kühtai und in Steinach am Brenner. Auch andernorts galt es, zahlreiche teils schwer verletzte Wintersportler zu bergen. Unterm Strich kam es zu 13 Einsätzen. Eine Chronologie.
Hochzillertal in Aschau, 10.06 Uhr: Auf der blauen Piste Nr. 9 kollidierten zwei Skifahrer - ein Mann (21) und eine Frau (45) aus Deutschland - miteinander. „Die 45-Jährige wurde folglich gegen eine Skigebiets-Panoramatafel geschleudert und schwer verletzt“, heißt es von der Polizei. Sie wurde mit dem Notarzthubschrauber in Krankenhaus Schwaz geflogen. Der 21-Jährige bleib unverletzt.
Hintertuxer Gletscher, 10.10 Uhr: Auf der blauen Piste Nr. 10 kollidierten ein 17-jähriger und ein 42-jähriger deutscher Schifahrer. „Der 17-Jährige wurde mit dem Notarzthubschrauber mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus Schwaz und der 42-Jährige mit schweren Gesichtsverletzungen in die Klinik Innsbruck geflogen.“
In einer Rechtskehre im unteren Bereich dürfte die Frau die Rodel nicht mehr rechtzeitig abbremsen haben können, wodurch sie auf die Absturzsicherung prallte.
Ein Sprecher der Polizei
Mit Rodel gegen Absturzsicherung geprallt
Sölden, 10.30 Uhr: Eine Einheimische (46) fuhr mit der Rodel die Rodelbahn „Gaislachkogel“ talwärts. „In einer Rechtskehre im unteren Bereich dürfte die Frau die Rodel nicht mehr rechtzeitig abgebremst haben, wodurch sie auf die Absturzsicherung prallte.“ Durch den Anprall wurde die Rodlerin schwer verletzt, von der Pistenrettung erstversorgt und anschließend vom Notarzthubschrauber mittels Tau geborgen.
Sölden, 11.15 Uhr: Eine 56-jährige Deutsche fuhr ebenfalls die Rodelbahn „Gaislachkogel“ talwärts. „In der Rechtskurve, wo die 46-jährige versorgt wurde, wich sie einer am Rande stehenden Personengruppe aus und prallte ebenfalls in die dortige Absturzsicherung.“ Sie wurde durch den Anprall schwer verletzt und mit der Rettung zur Medalp nach Sölden verbracht.
Frau mit Heli in Medalp, Mädchen verlor Schneidezähne
Sölden, 11.30 Uhr: Eine 54-jährige Deutsche fuhr die blaue Piste 38 talwärts. „Es kam zu einem Zusammenstoß mit einem bisher unbekannten Wintersportler. Ob dieser zu Sturz gekommen ist, ist derzeit noch nicht bekannt.“ Die 54-Jährige kam jedenfalls zu Sturz und wurde schwer verletzt. Der Notarzthubschrauber flog sie in die Medalp Mils bei Imst.
Lermoos, 11.30 Uhr: Eine 9-jährige Holländerin fuhr mit ihren Skiern gemeinsam mit ihrer Familie im Skigebiet Grubigstein talwärts. „Dabei wurde sie von einem 39-jährigen deutschen Snowboarder erfasst.“ Durch den Aufprall wurde das Mädchen am Kopf verletzt und verlor ihre beiden Schneidezähne. Sie wurde nach Erstversorgung durch die Pistenrettung mit der Rettung in die Klinik Innsbruck überstellt.
Der Rumäne wurde mit Verdacht auf eine Schulterluxation durch die Rettung in ein Krankenhaus gebracht.
Ein Sprecher der Polizei
Bub krachte in dreiköpfige Gruppe
Hintertuxer Gletscher, 12.15 Uhr: Ein deutscher Bub (11) fuhr mit seinen Skiern in Richtung des Schleppliftes „Ramsmoos“ talwärts, verlor dabei die Kontrolle und durchbrach ein von der Skischule angebrachtes Absperrnetz. In der Folge kollidierte der Bursche mit drei hinter dem Absperrnetz befindlichen Wintersportlern, einer zwölfjährigen Deutschen, einem siebenjährigen Briten und einer 45-jährigen Deutschen 45. „Durch die Kollision kamen alle Beteiligten zu Sturz.“ Während sich der Elfjährige Verletzungen unbestimmten Grades im Bereich der Wirbelsäule zuzog und mit dem Notarzthubschrauber in das Bezirkskrankenhaus Schwaz geflogen wurde, begaben sich die anderen mit leichten Verletzungen selbstständig in ärztliche Behandlung.
Stubaier Gletscher, 12.15 Uhr: Ein 48-jähriger Rumäne fuhr mit seinen Skiern die rote Piste Nr. 9 talwärts, als er plötzlich von einem von hinten kommenden Schifahrer umgefahren wurde. Der unbekannte Schifahrer verließ nach der Kollision die Unfallstelle. „Der Rumäne wurde mit Verdacht auf eine Schulterluxation durch die Rettung in ein Krankenhaus gebracht.“
Zeugen des Unfalles werden gebeten, sich bei der Dienststelle in Neustift zu melden: 059133/7119
Rodel geriet auf Skipiste, raste ins Tal
Sölden, 13.00 Uhr: Ein 13-jähriger Einheimischer und eine 44-jährige Deutsche fuhren mit ihren Skiern die rote Piste Nr. 12 am Giggijoch getrennt voneinander talwärts. „Im Zuge dieser Abfahrten kam es zu einem Zusammenstoß zwischen den beiden Wintersportlern, wodurch beide zu Sturz kamen.“ Während der 13-Jährige unverletzt blieb, wurde die 44-Jährige schwer verletzt, von der Pistenrettung erstversorgt und vom Notarzthubschrauber in die Klinik nach Innsbruck geflogen.
Kals am Großglockner, 14.00 Uhr: Eine 28-jährige Einheimische fuhr mit einer Leihrodel auf dem Ski- bzw. Rodelweg talwärts. Auf ihrem Schoß befand sich eine 2-Jährige. Der Vater des Mädchens, ein 31-jähriger Einheimischer, fuhr mit seinen Alpinski hinter bzw. neben der Rodel talwärts. „Im Bereich einer Linkskurve kam die 28-Jährige von der Rodelbahn ab und geriet auf die Skipiste. Sie konnte in der Folge auf der steilen Skipiste die immer schneller werdende Rodel nicht mehr abbremsen, worauf der 31-Jährige versuchte, sie aufzuhalten, indem er mit seinen Skiern vor die Rodel fuhr. Alle drei Personen prallten gegen einen gepolsterten Absperrpflock und wurden schwere verletzt.“ Sie wurden nach der Erstversorgung an der Unfallstelle mit zwei Notarzthubschraubern in das Bezirkskrankenhaus Lienz bzw. in das Unfallkrankenhaus Schwarzach geflogen.
Bub krachte gegen Liftstütze
Sölden, 14.50 Uhr: Ein 7-jähriger Deutscher fuhr im Rahmen eines Skikurses die blaue Piste 15 am Giggijoch talwärts. „Im Zuge dieser Abfahrt verlor das Kind plötzlich die Kontrolle über seine Fahrt und fuhr immer schneller werdend, fast an den Skienden sitzend, unkontrolliert talwärts.“ Der Bub prallte in weiterer Folge mit hoher Geschwindigkeit auf eine gepolsterte Liftstütze. Durch den Aufprall wurde der 7-Jährige schwer verletzt, von der Pistenrettung erstversorgt und vom Notarzthubschrauber ins Krankenhaus Zams geflogen.
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