Eskalation befürchtet
Kosovarischer Soldat schoss und verwundete Serben
Im Kosovo hat ein Soldat außerhalb seiner Dienstzeit zwei Serben angeschossen und damit Sorgen vor einem Wiederaufflammen der ethnischen Konflikte ausgelöst. Die beiden Opfer, ein 21-jähriger Mann und ein elfjähriger Bub, hatten gerade einen Eichenzweig transportiert, der traditionell am orthodoxen Heiligen Abend verbrannt wird, als der 33-jährige Verdächtige plötzlich aus seinem vorbeifahrenden Fahrzeug die Schüsse abgab.
Der 21-Jährige wurde an der Hand und sein Cousin an der Schulter getroffen. Sie wurden in ein Spital eingeliefert. Der Vorfall hatte sich in der Nähe des Skiorts Shterpce ereignet.
„Ich verurteile auf das Schärfste den Angriff auf zwei Bürger des Kosovo“, erklärte Ministerpräsident Albin Kurti am Freitagabend. Er sei tief besorgt über die Verwundungen der Opfer. Der 33 Jahre alte Soldat sei festgenommen worden.
Straßenblockade durch wütende Serben
Einige aufgebrachte Serben blockierten nach dem Vorfall die Hauptverbindungsstraße von Shterpce zum Rest des Landes (siehe Video unten). Sie gehen davon aus, dass die lokalen Behörden den Schützen zunächst entkommen ließen. Nun wächst erneut die Sorge vor einem Wiederaufflammen der ethnischen Konflikte im Kosovo.
Erst vor einer Woche konnte eine Krise zwischen den Bevölkerungsgruppen und zwischen Serbien und dem Kosovo nach der Festnahme eines serbischen Polizisten beigelegt werden. Im mehrheitlich albanischen Kosovo leben rund 100.000 Serben, davon die Hälfte im Norden. Die meisten dieser rund 50.000 Serben weigern sich seit Jahren, die Regierung in Pristina und den Kosovo als Staat anzuerkennen. Auch Serbien erkennt die im Jahr 2008 einseitig ausgerufenen Unabhängigkeit der Region nicht an und bezeichnet den Kosovo als autonome Provinz Serbiens.
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