Hormon-Unterstellungen, Schrei-Duelle, Schuldzuweisungen. Prinz William und seine Frau Prinzessin Kate sind einem Insider zufolge entsetzt, dass Prinz Harry sehr private, noch dazu unangenehmen Momente des Paares in seinen Memoiren „Spare“ (dt. Titel: „Reserve“) in die Welt hinausposaunt.
Der Prinz und die Prinzessin von Wales seien „sehr bestürzt über Harrys Enthüllungen“, sagte der Insider dem „US“-Magazin. „Es hat sie sehr hart getroffen. Sie unterstützen sich im Moment beide gegenseitig.“
Der Quelle zufolge hätten der zukünftige König und die zukünftige Königin diese Probleme lieber hinter verschlossenen Türen behandelt und würden sich wünschen, „dass Harry mit seinen Anschuldigungen über die königliche Familie nicht so öffentlich und zerstörerisch“ wäre.
Streit um Tischkarten
Das Paar kommt in den Lebenserinnerungen des 38-jährigen Harry sehr schlecht weg. Kein kleinlicher oder kindischer Ärger, den er mit den beiden erlebt hat, bleibt unerwähnt. Beispiel: Er echauffiert sich darüber, dass er und seine Frau Meghan sich sicher waren, dass Prinz William und Prinzessin Kate die Tischkarten an ihrem Tisch beim Hochzeitsdinner 2018 umgestellt hätten.
Meghan habe die Tischordnung amerikanisch gemacht und Paare nebeneinandergesetzt, William und Kate hätten das geändert und behauptet, dass sie es nicht waren.
Dem nicht genug, soll es Streit darüber gegeben haben, dass Prinz Harry und Herzogin Meghan dem Prinzenpaar oder deren Kindern, das ist unklar, keine Ostergeschenke hätten zukommen lassen. Harry schreibt, dass der Austausch von Geschenken zu Ostern „nie“ eine Tradition bei den Royals gewesen sei.
Schrei-Duell statt „reiner Tisch“
Harry beschreibt ein Treffen des damaligen Herzogspaares von Cambridge mit dem Herzogspaar von Sussex, das in einem „schreienden“ Streit endete. Harry und Meghan setzten sich demzufolge im Juni 2018 mit William und Kate zum Tee zusammen, um „reinen Tisch zu machen“ und das Drama vor der Hochzeit der Sussexes einen Monat zuvor zu beenden.
Kate soll Harrys Bericht zufolge Tage vor der Hochzeit bei Meghan angerufen und von dieser verlangt haben, das sündteure Givenchy-Kleid, das ihre Tochter Prinzessin Charlotte bei der Hochzeit der Sussexes tragen sollte, komplett neu zu schneidern. Es sei zu groß und dem kleinen Mädchen beim Anprobieren so unangenehmen gewesen, dass es geweint habe.
Harry berichtet in „Spare“, Meghan habe eine Stunde lang mit Kate verhandelt und sie gebeten, mit Charlotte zu einem Schneider im Palast zu kommen, um das Problem zu beseitigen. Ob das Kleid letztendlich geändert wurde, ist unklar, denn auf Bildern, die dann während der Hochzeit entstanden, sieht es tatsächlich viel zu groß an der kleinen Prinzessin aus.
„Babyhirn“
Nach der Konfrontation der Frauen habe er Meghan schluchzend auf dem Küchenboden vorgefunden, überwältigt von Stress und Sorgen, berichtet Harry. Doch auch Wochen später gelang es den beiden Paaren nicht, die Sache aus der Welt zu schaffen.
Laut Harry habe es zu Beginn des Treffens erst einmal „klassischen Small Talk“ mit seinem Bruder und seiner Schwägerin gegeben, bevor alles eskalierte. Im Laufe des Gespräches habe Kate seiner Frau Meghan mitgeteilt, dass eine Bemerkung, die diese vor der Hochzeit von sich gab, sie verletzt habe. Die gebürtige Kalifornierin habe sich darüber lustig gemacht, dass Kate, die im April 2018 ihren Sohn Prinz Louis zur Welt brachte, ein „Babyhirn“ gehabt und noch von Hormonen gesteuert gewesen sei. Kate nahm die Bemerkung nicht gut auf.
„Wir stehen uns nicht nahe genug, als dass du über meine Hormone sprechen könntest“, soll Kate zu Meghan gesagt haben, die die Bemerkung Harry zufolge nicht böse gemeint hatte.
Wir stehen uns nicht nahe genug, als dass du über meine Hormone sprechen könntest.
Kate zu Meghan
William zornig
Obwohl seine Frau sich entschuldigt habe, sei sein Bruder William noch immer zornig gewesen. „Willy zeigte auf Meg. ,Das ist unhöflich, Meghan. So etwas tut man hier in Großbritannien nicht“, schrieb der jüngere Royal.
Meghan habe William dann angeherrscht: „Wenn es dir nichts ausmacht, halte deinen Finger aus meinem Gesicht.“
Harry verteidigt seine Frau und schreibt in seinem neuen Buch: „Meg sagte, dass sie niemals absichtlich etwas getan habe, um Kate zu beleidigen, und dass sie sie gebeten habe, es ihr mitzuteilen, damit es sich nicht wiederholen könne.“
Handgreiflichkeiten
Im Jahr darauf, 2019, kam es dann sogar zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen den Brüdern. Harry behauptet, William habe bei einem Streit Meghan als „schwierig“, „unhöflich“ und „ruppig“ beschimpft. „Er packte mich am Kragen, wobei meine Halskette zerriss, und stieß mich zu Boden. Ich landete auf dem Hundenapf, der unter meinem Rücken zerbrach, sodass mich die Scherben schnitten“, heißt es demnach in dem Buch mit dem deutschen Titel „Reserve“ weiter.
Harry habe seinen Bruder daraufhin aufgefordert zu gehen. Prinz William habe sich entschuldigt. Im Gehen habe er sich umgedreht und gesagt: „Das brauchst du Meg nicht zu erzählen.“ Auf Harrys Frage, ob er damit den Angriff meine, habe William erwidert: „Ich habe dich nicht angegriffen, Harold.“
Prinz Harry nennt seinen Bruder in dem Buch durchgehend „Willy“ und verrät, dass dieser ihn „Harold“ nennt.
Drogen, Jenseits-Kontakt, Sexszenen
Nicht nur die Spannungen mit William und Kate, die in dem Buch verarbeitet wurden, sorgen für Aufregung.
Harry schreibt außerdem über seine Drogenerfahrungen. So hat er nicht nur Marihuana geraucht und gekokst, sondern auch Magic Mushrooms probiert und im Drogenrausch eine Unterhaltung mit einer Kloschüssel und einem Mistkübel, denen „Köpfe“ gewachsen waren, geführt.
Intimere Enthüllungen des auf Provokation ausgerichteten Werkes befassen sich mit der Beschneidung seines Penis, Sexszenen seiner Frau in der Serie „Suits“, die er gegoogelt hat, und sein erstes Mal mit einer deutlich älteren Frau auf einer Wiese hinter einem Pub. Seinem Vater wirft er vor, ihn mit gemeinen Witzchen gequält und nach dem Tod seiner Mutter Diana allein gelassen zu haben. Er schreibt auch darüber, dass er mit 100 km/h durch den Alma-Tunnel in Paris gerast sei, um zu sehen, wie gefährlich dieser ist, und dass er mithilfe eines Mediums Nachrichten seiner toten Mutter erhalten habe.
Im Krieg in Afghanistan habe er 25 Menschen wie „Schachfiguren“ getötet und bei seiner Tochter Lilibet Diana sei er Geburtshelfer gewesen, damit sie sein Gesicht als Erstes sehen würde. Meghan habe ihm nach diesem magischen Moment ein Gedicht über die Liebe, die sie dabei empfunden habe, geschrieben.
In Spanien aufgetaucht
Die Biografie „Spare“, die Harry gemeinsam mit dem Ghostwriter J.R. Moehringer verfasst hat, kommt weltweit in mehreren Sprachen erst am 10. Jänner in den Handel. Am 5. Jänner tauchten aber vorzeitig Exemplare in Spanien auf, aus diesen nun Übersetzungen zitiert werden.
Harry und Meghan hatten sich im März 2020 offiziell von ihren royalen Pflichten zurückgezogen. Sie leben mit ihren beiden Kindern, dem dreieinhalbjährigen Archie und der eineinhalbjährigen Lilibet, in Meghans Heimat Kalifornien. Bereits in einer im Dezember ausgestrahlten Netflix-Dokuserie hatte das Paar Vorwürfe gegen die Königsfamilie erhoben.
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