„Sechs weitere Jahre“
Biden-Karikatur: Wirbel um Zensur auf Facebook
Das britische Politmagazin „The Spectator“ ist der Facebook-Zensur zum Opfer gefallen. Eine Karikatur von US-Präsident Joe Biden auf der Titelseite des bereits seit 1828 existierenden Mediums ist vom Moderatorenteam abgelehnt worden. Herausgeber Fraser Nelson kann nicht ganz nachvollziehen, warum seine jüngste Ausgabe nicht auf der Internetplattform beworben werden darf.
Die Karikatur zur Titelgeschichte „Sechs weitere Jahre“, in der es um die Zukunft Bidens im Weißen Haus geht, zeigt einen etwas dümmlich wirkenden Präsidenten, der offenbar nicht einmal mehr richtig zählen kann. Denn der 80-Jährige zeigt lediglich fünf Finger. In dem Bericht geht der stellvertretende Chefredakteur Freddy Gray der Frage nach, wie amtsfähig der amtierende Staatschef eigentlich noch ist bzw. welche Zukunftsszenarien möglich sind.
Zuletzt hatte Biden durch das relativ gute Abschneiden seiner Demokraten bei den Kongress-Zwischenwahlen und der Verabschiedung einiger wichtiger Anti-Inflations-Pakete einiges an Boden gutgemacht, nachdem seine Zustimmungswerte in den Monaten davor gesunken waren. Aktuell haben sich die Republikaner durch den parteiinternen Streit um den Posten des Sprechers des Repräsentantenhauses im Kongress erneut geschwächt. Erst nach 15 Abstimmungsrunden konnte Kevin McCarthy die notwendige Mehrheit erreichen.
Sorge um Bidens Gesundheitszustand
Doch all diese Entwicklungen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Biden der älteste gewählte Präsident ist. In letzter Zeit zeigte sich der 80-Jährige bei öffentlichen Auftritten auch immer wieder orientierungslos und vergesslich. Nicht nur republikanische Politiker äußern Sorge darüber, dass der Oberbefehlshaber der Streitkräfte nicht nur körperliche, sondern auch mentale Schwächen hätte. In einer kürzlich erfolgten Umfrage gaben zwei Drittel der befragten Amerikaner an, dass sie ebenfalls besorgt um den Gesundheitszustand ihres Präsidenten seien. Es ist also ein berechtigtes Thema, mit dem sich der „Spectator“ beschäftigt.
Facebook begründet: „Entspricht nicht unseren Regeln“
Doch Herausgeber Nelson glaubt an einen Algorithmus auf Facebook, der zugunsten Bidens programmiert worden sein könnte. Schließlich wären in der Vergangenheit ähnlich satirische Karikaturen über Donald Trump oder Boris Johnson sehr wohl abgenickt worden. So sei Trump „als bewaffneter Psychopath oder als Heugabel schwingender Idiot“ abgebildet worden, erinnert sich der Magazin-Chef in einer schriftlichen Stellungnahme. Fraser führt auch aus, dass ein Einspruch mit dem Hinweis darauf, dass es sich um ein „politisches Magazin“ handle und die Cover daher politisch seien, ebenfalls abgelehnt worden sei. Als Grund wird lediglich genannt: „Ihre Werbung entspricht nicht unseren Regeln.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.