Demografie-Bericht

Corona-Lockdowns sorgten in Tirol für Babyboom

Tirol
08.01.2023 15:21

So viele Geburten wie seit 1996 nicht mehr gab es 2021 in Tirol. Das Bundesland liegt deutlich über dem bundesweiten Mittel. Frauen sind bei der Entbindung im Schnitt 30,4 Jahre alt. Teil vier der „Krone“-Serie zur Bevölkerungsentwicklung in Tirol.

Was bisher eine Vermutung war, bestätigen nun die Zahlen im Demografie-Bericht des Landes. Denn während der Lockdowns waren die Tirolerinnen und Tiroler offenbar fleißig damit beschäftigt, sich fortzupflanzen. Exakt 7934 Babys erblickten im Jahr 2021 das Licht der Welt. „So viele wie seit 1996 nicht mehr“, sagen die Statistiker.

Aber Achtung! Seit dem Jahr 2015 werden bei den Zahlen auch im Ausland stattgefundene Geburten von Müttern mit Wohnsitz in Tirol berücksichtigt, was freilich zu einer Anhebung der Geburtenzahlen führte.

(Bild: P. Huber)

Zahl der Geburten nahm 2021 um 5,5 Prozent zu
Prozentuell betrachtet hat die Zahl der Neugeborenen 2021 im Vergleich zu 2020 um 5,5 Prozent zugenommen. Damit liegt Tirol über dem bundesweiten Schnitt von +0,3 Prozent. Übrigens wurde mit Ausnahme von Salzburg (-0,02%) in allen Bundesländern eine Zunahme verzeichnet. Beachtet werden muss jedoch, dass „fast alle Bundesländer im Jahr 2020 einen leichten Einbruch erlebt hatten.“

Spannend auch ein Blick auf das Alter der Mütter. Dieses lag 2021 bei 30,4 Jahren. 1984 waren die Tirolerinnen bei der Geburt im Schnitt mit 24,3 Jahren noch deutlich jünger. Sowohl die jüngste Mutter als auch der jüngste (bekannte) Vater waren 16 Jahre alt. Die älteste Mutter indes 49, der älteste Vater brachte es sogar auf stolze 71 Jahre.

3603 Babys stammen von unverheirateten Paaren
Weiters interessant: Von den 7934 Kindern, die geboren wurden, besitzen 6628 die österreichische Staatsbürgerschaft, 1306 sind von ausländischer Staatsangehörigkeit. Der Anteil der unehelich geborenen Kinder beläuft sich auf 45,4 Prozent bzw. 3603. 4331 Babys bzw. 44,6 Prozent stammen von verheirateten Paaren.

„Rund“ zwölf Neugeborene stammen von Eltern, die in einer eingetragenen Partnerschaft leben. „Rund“ deshalb, weil derzeit nur überprüft werden kann, ob beide Elternteile in einer eingetragenen Partnerschaft leben. Nicht jedoch, ob sich beide Elternteile in derselben Partnerschaft befinden, klären die Statistiker auf. Bei der Art der Entbindung führt die Spontangeburt die Liste an (57,4%), danach folgen der Kaiserschnitt (33,6%) und die Saugglocke (9%). Tirol ist bei Kaiserschnitten an vierter Stelle im Bundesländervergleich.

(Bild: stock.adobe.com)

Jakob und Anna sind top, Benjamin und Frida Flop
Die überwiegende Mehrheit der Kinder (97,4%) kam in Krankenhäusern zur Welt. Lediglich 53 Babys erblickten in Hebammenpraxen oder Geburtshäusern das Licht der Welt.

Und wie sieht es mit den beliebtesten Vornamen im Jahr 2021 aus? Bei den Burschen führten Jakob (105), Elias (95), Matteo (90), Paul (90) und Maximilian (84) die Liste an. Anna (95), Marie (95), Sophia (92), Hannah (82) und Emma (78) waren die Top-Mädchennamen. Am Ende der Beliebtheits-Skala rangieren Benjamin, Sebastian und Theo (jeweils 26) sowie Frida (22).

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