Elie Rosen

Neuer Präsident folgt in Salzburg auf Feingold

Salzburg
08.01.2023 19:30

Am Sonntag hat die Israelitische Kultusgemeinde der Stadt Salzburg Elie Rosen zu ihrem neuen Präsidenten gewählt. Der Vizepräsident der Israelitischen Religionsgesellschaft Österreichs und bisherige Präsident der jüdischen Gemeinde in Graz lebt schon länger in Salzburg. Den Vorsitz der Kultusgemeinde übernimmt er von Hanna Feingold, der Witwe des 2019 verstorbenen Marko Feingold. Laut Aussendung wolle Rosen künftig „ein lebendiges, positives Judentum vermitteln“.

Mit Rosen an der Spitze setze man in der Israelitischen Kultusgemeinde in Zukunft „bewusst auf einen frischen Wind“ und eine „deutliche Öffnung nach außen“, hieß es in einer Pressemitteilung vom Sonntag. Durch pädagogische und kulturelle Programme in Bildungseinrichtungen und „jenseits des jüdischen Mainstreams“ wolle man die „Mehrheitsgesellschaft“ erreichen und als jüdische Gemeinde „im politischen, gesellschaftlichen und interreligiösen Austausch ganz selbstverständlich präsent“ sein. Die Vermittlung des Holocausts obliege dabei laut Rosen primär der Zivilgesellschaft. In Salzburg werde man künftig „die jüdische Gemeinde aus der Aura der Morbidität in die Zukunft führen“.

Bei Hanna und Marko Feingold bedankte sich Rosen für deren jahrzehntelange „aufopfernde Tätigkeit für Salzburgs Juden“. Marko Feingold überlebte die Konzentrationslager Auschwitz, Neuengamme, Dachau und Buchenwald und wurde zu einem der wichtigsten Salzburger Zeitzeugen der Schoah. 2019 starb er im Alter von 106 Jahren. Hanna Feingold übernahm die Präsidentschaft der Salzburger Israelitischen Kultusgemeinde 2019 von ihrem Mann. Heute zählt die jüdische Gemeinde in der Mozartstadt rund 100 Mitglieder.

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