Prinz Harry wirft seiner „bösen“ Stiefmutter Königin Camilla vor, für ihr Image über Leichen gegangen zu sein.
Im Interview mit dem US-Journalisten Anderson Cooper in der Sendung „60 Minutes“ des Senders CBS spricht der jüngere Sohn von Prinz Charles und der verstorbenen Prinzessin Diana von Camilla als „Schurkin“.
„Die Schurkin“
„Sie war die Schurkin, sie war die dritte Person in ihrer Ehe“, sagt der Prinz über Camillas Affäre mit seinem Vater Charles, als dieser noch mit seiner Mutter Diana verheiratet war.
Dadurch hätte Camilla alles tun müssen, um später ihr „Image zu rehabilitieren“ und Königin zu werden.
„Seine Person“ sollte genügen
Als das Thema aufkam, dass Charles seine Ex-Geliebte heiraten würde, hätten er und Prinz William dies verhindern wollen. „Wir haben nicht gedacht, dass das nötig wäre“, so Harry. „Wir dachten, dass es mehr Schaden anrichten würde, als Gutes zu bewirken.“
Mit einem gequälten Grinsen fügt er hinzu: „Und wenn er sowieso schon mit ,seiner Person‘ zusammen ist, dann sollte das einfach genügen. Warum noch weiter gehen, wenn du nicht unbedingt musst.“
Sie wollten natürlich, dass Charles glücklich sei, weil sie gesehen hätten, dass er mit ihr glücklich war und es war okay. Doch eine Heirat?
Mit dem „Teufel im Bett“
Auch Camilla wusste, dass es schwierig werden würde, die britische Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass sie die zweite Ehefrau von Charles wird.
Harry klagt an, dass sie sich, um den Weg für die Hochzeit zu ebnen, mit dem „Teufel ins Bett gelegt“, wie er es in einem ITV-Interview ausdrückt, und mit der britischen Presse zusammengearbeitet hätte.
Kein Verständnis bringt er für die Frau seines Vaters auf. In seinem Buch behauptet er, sie hätte über ihr erstes Treffen mit Prinz William mit einem Journalisten gesprochen.
„Leichen am Weg“
Harry habe damals gewollt, dass Camilla „glücklich ist“, aber nur aus dem Grund, weil er annahm, dass sie dann „weniger gefährlich“ sei.
„Wegen der Notwendigkeit, ihr Image zu rehabilitieren“, hätte sie viele Kontakte mit der britischen Presse geschmiedet, was sie für ihn zur Gefahr machte, wie er überzeugt ist.
„Es gab auf beiden Seiten eine offene Bereitschaft zum Austausch von Informationen. Und bei einer Familie, die auf Hierarchie aufgebaut ist, und bei ihr, die auf dem Weg zur Königin-Gemahlin war, würde das mit Leichen am Weg enden.“
Harry sagt, über die Jahre war er einer dieser Leichen. „Camilla hat mich auf ihrem persönlichen PR-Altar geopfert“, schreibt er in seinem Buch.
Camilla hat mich auf ihrem persönlichen PR-Altar geopfert.
Prinz Harry
Eifersüchtig auf Kate und Meghan
Er beschuldigt seinen Vater und Königin Camilla, dass sie ihn und seinen Bruder William öfters benützt hätten, um bessere Schlagzeilen in der Boulevardpresse zu bekommen. Alles, um vom Volk als Königspaar akzeptiert zu werden.
In seinem Buch wirft der 38-Jährige seiner Stiefmutter und seinem Vater Charles auch vor, eifersüchtig auf die öffentliche Aufmerksamkeit gewesen zu sein, die seine Frau Meghan und Schwägerin Kate bekommen hätten. Charles habe befürchtet, die „neue und strahlende“ US-Schauspielerin könne ihm das Rampenlicht stehlen, schreibt Harry demnach in seinen Memoiren „Spare“ („Reserve“), die erst am Dienstag (10. Jänner) erscheinen sollen.
Sein Vater habe das „schon einmal erlebt und hatte kein Interesse daran, dass ihm das noch einmal passiert“, schreibt Harry demnach in Anspielung auf die Beliebtheit seiner verstorbenen Mutter Prinzessin Diana. Die Eifersucht sei auch der Grund, dass sein Vater gesagt habe, er habe „kein Geld übrig“, um Harry und seine Frau Meghan finanziell zu unterstützen.
Bald 18 Jahre glücklich
Camilla, die von der britischen Öffentlichkeit lange als „Rottweiler“ geschmäht wurde, ist seit April 2005 mit Charles verheiratet. Camilla ist die große Liebe von Charles und er von ihr. Die Ehe ist skandalfrei und gilt als sehr glücklich.
Es wird erwartet, dass das Königshaus, wie üblich, keinen Kommentar zu dem Interview-Inhalt sowie das Skandalbuch von Prinz Harry abgeben wird.
Mit seinem Vater Charles habe er „schon eine ganze Weile“ nicht mehr gesprochen, so Harry. Trotz des Angriffs auf Camilla, hofft er, dass sein Vater sich mit ihm versöhnen wird. „Ich freue mich darauf, eine Beziehung zu meinem Vater und anderen Familienmitgliedern zu haben. Das ist alles, was ich mir je gewünscht habe“, sagt er.
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