Sisi goes Hollywood. Nur 700 Meter Luftlinie vom Hauptquartier der Academy of Motion Pictures and Arts entfernt sorgte ein Screening des österreichischen Films „Corsage“ für ein Novum. So viele Gäste aus der Filmbranche wollte das um den Auslandsoscar kämpfende Historiendrama um Kaiserin Elisabeth sehen, dass der Veranstalter sogar Klappstühle im Privatkino aufstellen musste. Das war selbst nicht passiert, als Elton John am selben Ort vor ein paar Jahren seinen „Rocketman“ uraufgeführt hatte.
Kein Wunder, dass die österreichische Regisseurin Marie Kreutzer von der Resonanz begeistert war. Dennoch wollte sie sich bei einem Empfang hinterher nicht von der typisch amerikanischen Euphorie anstecken lassen. Während viele Gäste im Crescent Theater von Beverly Hills „Corsage“ zu ihrem persönlichen Favoriten im Rennen als bester Auslandsfilm erklärten, blieb Kreutzer bescheiden: „Am 24. Jänner wissen wir mehr, ob wir überhaupt in den Top 5 sind. Und für mich haben wir eh bereits gewonnen, weil wir es auf die Shortlist geschafft haben.“
Kreutzer freut sich über „Sahnehäubchen“
Die gebürtige Grazerin, die ein T-Shirt mit dem Namen ihrer Hauptdarstellerin Vicky Krieps trug, genießt den Rummel um ihren Film in vollen Zügen: „Nach unserem Erfolg im Cannes (der Film wurde mit der Sélection Officielle ausgezeichnet, Anm.) ist alles, was folgt, nur noch das Sahnehäubchen. Einfach hier zu sein, ist einfach fantastisch.“
„Corsage“ spielt im Jahr 1878, in dem Kaiserin Elisabeth 40 Jahre alt wurde. Im Film fühlt sich Elisabeth alt und hungert, um ihre Figur zu halten. Um ihren goldenen Käfig und den ehelichen Spannungen mit Kaiser Franz Joseph (Florian Teichtmeister) zu entkommen, reist zu den Lieblingsorten ihrer Jugend.
Obwohl viele der amerikanischen Zuschauer beim Rühren der Werbetrommel für die Oscars noch nie von Kaiserin Elisabeth gehört hatten, waren sie vom Film und insbesondere der Leistung von Hauptdarstellerin Krieps begeistert. Bleibt nur zu hoffen, dass die Wähler der Filmakademie ähnlich über den österreichischen Beitrag denken.
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