Nach der Tötung eines Wachsoldaten in der Flugfeldkaserne in Wiener Neustadt ist am Montag das vorläufige Obduktionsergebnis bekannt gegeben worden. Laut Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, gilt ein Lungendurchschuss als Ursache für den Tod des 20-Jährigen. Resultate einer toxikologischen Expertise und eines Schussgutachtens werden erst in mehreren Wochen vorliegen.
Das toxikologische Gutachten im Rahmen der Obduktion soll Aufschluss darüber geben, ob der 20-Jährige - wie medial in den Raum gestellt - Alkohol oder Suchtmittel im Blut hatte. Habitzl zufolge wurde auch hinsichtlich der Blutprobe des beschuldigten 54-jährigen Unteroffiziers aus dem Burgenland ein Sachverständigengutachten in Auftrag gegeben.
Heeresbericht für Anklagebehörde irrelevant
Nach derzeitigem Ermittlungsstand werde weiter vom Szenario eines Gerangels bzw. von Notwehr ausgegangen, sagte Habitzl. Der am Sonntag fertiggestellte Erstbericht einer vom Bundesheer eingesetzten Untersuchungskommission sei für die Anklagebehörde „nicht relevant“. Die genaue Zahl der abgegebenen Schüsse blieb vorerst unklar. Fest steht nach Angaben von Habitzl lediglich, dass der 20-Jährige von einem Schuss getroffen wurde.
Kein dringender Mordverdacht
Freitagfrüh soll sich der junge Rekrut aggressiv verhalten und seine Kameraden kurz vor 7 Uhr mit einem Sturmgewehr bedroht haben. Daraufhin soll der Vorgesetzte eingeschritten sein. Der Grundwehrdiener soll dem 54-Jährigen mehrfach mit dem Sturmgewehr auf den Kopf geschlagen haben, der Mann erlitt eine Wunde. Während des Angriffs soll der Unteroffizier seine Pistole gezogen und den 20-Jährigen getötet haben. Der 54-Jährige wurde im Spital ambulant behandelt.
Da laut Staatsanwaltschaft kein dringender Mordverdacht vorliegt, wurde der vorübergehend festgenommene Burgenländer noch am Freitag wieder auf freien Fuß gesetzt.
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