Im Amazonas-Regenwald von Ecuador haben Forscher eine neue Zwergboa-Art entdeckt. Die bis zu 20 Zentimeter lange Schlange, deren Färbung und Muster sehr der Boa constrictor ähneln, wurde nach einer Aktivistin für die Rechte von Ureinwohnern aus dem frühen 20. Jahrhundert, namens Dolores Cacuango, benannt.
Zwei Exemplare der Tropidophis cacuangoae seien im Naturschutzgebiet Colonso Chalupas und im privaten Park Sumak Kawasay gefunden worden, wie das ecuadorianische Umweltministerium mitteilte. Die Zwergboas seien „ein Relikt“ aus der Urzeit, sagte Wissenschaftler Mario Yanez vom Nationalen Institut für Biodiversität in Quito. Die Tiere seien „so alt“, dass es ein „Privileg“ sei, auf sie zu treffen.
Tier besitzt „rudimentäres Becken“
Ein ungewöhnliches Merkmal der neu entdeckten Art ist ihr „rudimentäres Becken“, wie es für Ur-Schlangen charakteristisch sei. Einige Forscher sehen darin einen Beweis für ihre Annahme, dass Schlangen von Eidechsen abstammen und über Millionen von Jahren ihre Gliedmaßen verloren haben.
Die Entdeckung des Forscherteams wurde vor Kurzem in der Fachzeitschrift „European Journal of Taxonomy“ veröffentlicht. Laut Angaben des Umweltministeriums gibt es nun sechs Zwergboa-Arten, die nur in Südamerika vorkommen.
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