Ein Kindergarten in Bregenz hat aus der Vogelperspektive die vermutlich ungünstigste Optik, die man sich nur vorstellen kann: Aufgrund der eigentümlichen Gestaltung des Daches erinnert der Anblick von oben an ein Hakenkreuz.
Das Holzgebäude wurde 1975 errichtet und sorgt seitdem immer wieder für Diskussionen. Es geht dabei aber nicht darum, wie die Kinder in der Bregenzer Achsiedlung betreut werden, sondern darum, wie das Haus von oben aussieht. Viele stören sich daran, dass das Bauwerk an die NS-Symbolik erinnert.
Lange fiel die eigentümliche Optik aus der Vogelperspektive nicht auf. Doch Google Maps und Drohnen mit Kameras machten die unvorteilhafte Dachkonstruktion sichtbar. Vom Boden aus kann man nichts Anstößiges entdecken. Das Gebäude hat einen quadratischen Grundriss und hat vier Flügel, die jeweils über einen vorgelagerten Garderobenraum verfügen. Diese Gestaltung führt dazu, dass es von oben wie ein Hakenkreuz aussieht.
Umgestaltung „unverhältnismäßig hohe Investition"
Als das Dach vor einigen Jahren renoviert werden musste, hatte die Stadt überlegt, dieses mehrfarbig zu gestalten, um die eigenwillige Ansicht aus der Vogelperspektive zu entschärfen. Wegen „unverhältnismäßig hoher Investitionen“ sah man jedoch davon ab, wie Bauamtsleiter Bernhard Fink in der Vergangenheit gegenüber Medien einräumte.
Doch der Kindergarten in Vorarlberg ist österreichweit anscheinend nicht die einzige Einrichtung, die in der Vogelperspektive an die NS-Symbolik erinnert: Wie ein „Krone“-Leserreporter berichtet, steht auch in Villach in Kärnten ein Schulgebäude, dessen Grundriss an ein Hakenkreuz erinnert (siehe Bild).
Hakenkreuz-Gebäude auch in Kalifornien zu finden
Auch in den USA gibt es ein ähnliches Beispiel, bei dem der Architekt offenbar nicht die Vogelperspektive in Betracht gezogen hatte. Die Coronado Naval Amphibious Base im Bundesstaat Kalifornien schaut von oben ebenfalls wie ein Hakenkreuz aus (siehe oben) und löste damit heftige Spekulationen aus - so vermutete der israelisch-amerikanische Forscher Arvrahaum Segol, dass die L-förmigen Gebäude absichtlich so angeordnet wurden, um ehemaligen Nazi-Wissenschaftler zu ehren, allen voran Wernher von Braun und Arthur Rudolph, die beim Start des Weltraumprogramms halfen.
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