Der Klima-Aktivismus nervt. Darin ist sich der Großteil der Bevölkerung einig. „Es kratzt auch an meinem Nerv“, schließt sich „Krone“-Umweltjournalist Mark Perry der Aussage von Polizeipräsident Gerhard Pürstl auf krone.tv an. Sich mit „halbgiftigem“ Superkleber an die Straße zu kleben, sei alles andere als umweltfreundlich. Und bringen würde es auch nichts. „Das prallt an den Menschen ab“, sagt Perry im Live-Talk mit Moderatorin Conny Winiwarter. Treffen würde es sowieso die Falschen.
Und zwar das „einfache Volk“ und nicht die politischen Entscheidungsträger. Die geplanten Aktionswochen der Klima-Aktivisten - jeden Tag soll der Frühverkehr blockiert werden - sind sogar negativ für die Umwelt: „Lange Staus, erhöhter CO2-Ausstoß“ und obendrein noch der Hass und Zorn der Autofahrer. „Da fehlt mir jegliche Öko-Logik“, ärgert sich Perry.
Außerdem: Der Superkleber zum Festkleben ist „halbgiftig“ - und damit alles andere als umweltfreundlich. Dennoch: „Jeder junge Mensch, der Idealismus zeigt, hat mein Herz - aber bitte nicht auf diese Art“. Die Alternative? Die Sache aktiv und positiv angehen: „Bäume pflanzen etwa.“
„Sogar ein Grüner“ übt Kritik
Perry, selbst seit 40 Jahren in der Umweltszene tätig, ist auch in Kontakt mit Aktivisten. Diese sagen: „Wir bleiben gewaltfrei und friedlich“. Eine Strategieänderung wäre gefragt, denn auch wenn Aktivisten bewusst kein Einsatzfahrzeug o.ä. stoppen würden, „passiert es trotzdem“. Und sollte strafbar sein, so Perry.
Politische Aufmerksamkeit ist das selbst erklärte Ziel der Aktivisten - und diese bekommt man: Doch der Tenor ist vollends negativ. Bis dato hat sich noch kein Politiker positiv zu den Klima-Protesten geäußert. Sogar von Vizekanzler Werner Kogler hagelt es Kritik. „Und das ist ein Grüner“, unterstreicht Perry.
„Sind auf einem guten Weg“
Geht es nach den Klima-Aktivisten, dann geht die Welt bald unter. Perry winkt ab: „Wir waren immer auf einem guten Weg und so schlecht steht Österreich nicht da“. So hätten wir eines der besten Forstgesetze und sind das Bioland Nummer Eins. „Wir gehen einen guten ökologischen Weg“, lobt der Umweltjournalist auch Leonore Gewessler (Grüne).
Die Ursache allen Übels …
Die Öl und Gaslobby aufzulösen werde nicht passieren. Es sei eine Frage des Nicht-Wollens, nicht des „Nicht-Könnens“. „Gier ist die treibende Kraft“ - ob uns diese Todsünde tatsächlich das Leben kostet, wird sich weisen..
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Das ganze Interview mit Mark Perry sehen Sie im Video oben. KroneLIVE sehen Sie montags bis freitags ab 9 Uhr.
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