Trotz massiver Proteste werden in Europa Millionen Tiere jedes Jahr unter brutalen Bedingungen gehalten und getötet - nur wegen ihres Pelzes. Mit einer Unterschriftenaktion soll die Politik nun zum Umdenken bewegt werden.
In Europa gibt es noch über 1.500 aktive Pelzfarmen, in denen rund elf Millionen Tiere nur zur Gewinnung des fragwürdigen Rohstoffs gehalten werden. Obwohl die Pelzproduktion schon in 14 EU-Ländern ausläuft oder bereits verboten ist, müssen Nerze, Füchse, Marderhunde und Chinchillas in beispielsweise Portugal, Spanien oder Polen noch ein trauriges Dasein in engen Käfigen fristen. Mit grausamen Methoden werden die Tiere getötet, eine Überwachung oder Kontrolle, ob gesetzliche Regelungen eingehalten werden, finden kaum bis gar nicht statt.
Trauriges Leben, grausamer Tod
Bilder aus den Pelzfarmen sind kaum auszuhalten. Füchse und Nerze, die aneinander gepfercht ein Dasein - denn als Leben kann es nicht bezeichnet werden - in kleinen Gitterkäfigen verbringen. Ihre Pfoten sind blutig und wund von den kalten dünnen Eisenstäben auf denen sie gehalten werden. Schwerste Verhaltensstörungen, die bis zum Kannibalismus führen, sind an der Tagesordnung. All dies nur, weil es unglaublicher weise noch immer Menschen gibt, die jede Moral und Mitgefühl über Bord werfen, wenn es um modische Accessoires geht.
Tierleid ist aus der Mode
Pelzbommel auf der Haube, Fellbesatz an Kapuzen: Hinter jeder noch so kleinen Pelzapplikation verbirgt sich enormes Tierleid. Zwar werden klassische Pelzmäntel in Schaufenstern immer weniger, Echtpelz findet sich aber immer noch als modischer Besatz oder kommt als Accessoires in den Handel. Der Käufer muss sich klar sein, dass Pelz automatisch Tierleid bedeutet. Es gibt keine Pelzfarmen, die den natürlichen Bedürfnissen der Tiere entgegenkommen.
Das Tragen von Pelz ist nicht mehr zu rechtfertigen. Der Tod dieser Tiere ist völlig sinnlos, ich bin für ein komplettes Verbot dieser Farmen und für ein Importverbot von Pelz!
Maggie Entenfellner, „Krone“ Tierecke Chefin
Die fünf größten Irrtümer über Pelz:
1 - „Es gibt ethisch korrekten Pelz“
Fakt ist: 95 Prozent der weltweit gehandelten Pelze stammen aus Zuchtfarmen, in denen die Tiere in winzigen Käfigen leben. Auch in der Fallenjagd sterben die Tiere qualvoll. Mit nachhaltiger Mode haben Pelzprodukte nichts zu tun.
2 - „Europäischer Pelz ist tierfreundlicher“
Fakt ist: Selbst die völlig unzureichenden Vorgaben zur Pelztierhaltung in Europa werden regelmäßig unterlaufen. Es kommt immer wieder zu Verstößen bei den Haltungsbedingungen und zu kranken/verletzten Tieren.
3 - „Echtpelz ist immer gekennzeichnet“
Fakt ist: Echtpelz ist oft falsch oder gar nicht gekennzeichnet. Auch der Preis ist nicht aussagekräftig. Selbst wenn die Tierart angegeben ist, fehlen oft Angaben zu Herkunft und Haltung.
4 - „Pelz von bestimmten Marken ist tierfreundlich“
Fakt ist: Die Bedingungen auf sogenannten Musterbetrieben der Pelzindustrie unterscheiden sich nicht von herkömmlichen Pelzfarmen. Bei derartigen Zertifikaten handelt es sich schlichtweg um Greenwashing.
5 - „Pelz ist ein Naturprodukt“
Fakt ist: Schon alleine die Tierhaltung ist mit enormen Umweltbelastungen verbunden & verschmutzt oft naheliegende Gewässer. Dazu ist die Herstellung von Pelzprodukten extrem chemikalien- und energieaufwändig.
Die Bürgerinitiative Fur Free Europe (Pelzfreies Europa) fordert nun die Kommission auf, EU-weit ein Verbot folgender Aktivitäten einzuführen: Die Haltung und Tötung von Tieren ausschließlich oder hauptsächlich zur Pelzgewinnung und das Inverkehrbringen von Pelz von Zuchttieren und von Produkten, die solchen Pelz enthalten. Mehr als 1,2 Millionen Menschen aus 27 EU-Staaten haben unterschrieben - viel zu wenig! Schließen Sie sich bitte der Bewegung für ein pelzfreies Europa an und unterzeichnen Sie die europäische Bürgerinitiative.
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