Der aktuelle Demografie-Bericht des Landes Tirol liefert auch Zahlen und Fakten zu den Todesfällen. Besonders tragisch: Auch 19 Babys sind darunter. Herz-Kreislauf-Krankheiten waren die häufigste Ursache. Teil fünf der „Krone“-Serie.
Am Ende eines – hoffentlich erfüllten – Lebens steht für alle unweigerlich der Tod. Während im Jahr 2021 genau 7934 Babys zur Welt kamen, mussten 3320 Tiroler und 3306 Tirolerinnen ihr Leben lassen. Die meisten Todesfälle gab es sowohl bei den Männern (1085) als auch bei den Frauen (1211) in der Altersgruppe der 80- bis unter 90-Jährigen. 100 Jahre oder älter waren beim Tod zwölf Männer und 49 Frauen.
Sterberate gesunken, nur im Ländle noch niedriger
Besonders dramatisch: Elf weibliche und acht männliche Babys unter einem Jahr zählen ebenfalls zu den Todesfällen im Jahr 2021. Die Säuglingstodesfälle gingen im Vorjahresvergleich jedoch um fünf zurück.
410 Tirolerinnen und Tiroler starben 2021 entweder aufgrund einer Corona-Erkrankung oder an deren Folgen. Das Virus war somit die vierthäufigste Todesursache.
Die Statistiker des Landes
Die Sterberate (der Anteil der Gestorbenen je 1000 Einwohner) sank ebenfalls von 8,96 Promille im Jahr 2020 auf 8,72 im Jahr 2021. Tirol hatte im Bundesländervergleich nach Vorarlberg (8,47 Promille) die zweitniedrigste Sterberate. Bundesweit wurde 2021 mit 10,30 Promille eine nahezu identische Sterberate verzeichnet wie im Jahr zuvor.
Herz-Kreislauf-Krankheit häufigste Todesursache
Und inwiefern spielte Corona eine Rolle? 410 Tirolerinnen und Tiroler starben 2021 entweder aufgrund einer Corona-Erkrankung oder an deren Folgen. Das Virus war somit die vierthäufigste Todesursache.
Klar auf dem ersten Platz bei der Todesursache liegen Herz-Kreislauf-Krankheiten, sowohl bei den Männern (31%) als auch bei den Frauen (36,9%). Auf Platz zwei folgen bösartige Tumore (Männer 25,2%, Frauen 21,7%), an dritter Stelle stehen Verletzungen bzw. Vergiftungen (bei Männern 8,35%, bei Frauen 6%).
Die Selbstmordrate ist auf dem niedrigsten Wert, der je in der Todesursachenstatistik aufgezeichnet wurde.
Die Statistiker des Landes
58 Männer und 14 Frauen begingen Selbstmord
Ebenfalls dramatisch für die Hinterbliebenen: 72 Menschen nahmen sich 2021 das Leben, davon waren 58 Männer und 14 Frauen. „Vergleicht man diese Zahl mit der Gesamtanzahl der in Tirol lebenden Menschen und berechnet anteilig die Zahl der Selbstmorde für 100.000 Einwohner, so erhält man für 2021 eine Selbstmordrate von 9,47“, rechnen die Statistiker vor. Damit ist die Selbstmordrate auf dem niedrigsten Wert, der je in der Todesursachenstatistik aufgezeichnet wurde. Für die Angehörigen freilich ein schwacher Trost.
Lebenserwartung der Tiroler ist gestiegen
Gibt es bei diesem traurigen Thema auch eine gute Nachricht? Ja! Denn die Lebenserwartung bei beiden Geschlechtern ist gestiegen. Für Männer von 80,1 Jahren 2020 auf 80,4 Jahre 2021. Bei den Frauen stieg sie von 84,5 auf 85 Jahre an. „Somit ist sie fast wieder wie auf dem Vor-Pandemie-Niveau“, erklären die Zahlenexperten dazu.
Bei all diesen Zahlen sollte man sich letztlich wohl auf ein berühmtes Zitat des US-amerikanischen Politikers Adlai Ewing Stevenson junior konzentrieren: „Nicht die Jahre in unserem Leben zählen, sondern das Leben in unseren Jahren.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.