Franz Essl

„Wissenschafter des Jahres“ ist aus Oberösterreich

Land & Leute
09.01.2023 15:30

Der Ökologe und Forscher Franz Essl, der auf einem Bauernhof in Oberösterreich aufwuchs, ist „Wissenschafter des Jahres 2022“. Eine naturverbundene Kindheit weckte in ihm den Forschergeist, heute ist er ein international beachteter Experte und „Anwalt für Natur- und Artenschutz“.

„Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und habe viel Zeit in der Natur verbracht“, erinnert sich Franz Essl. Der Ökologe und Biodiversitätsforscher, aufgewachsen im Traunviertel, lehrt und forscht heute an der Universität Wien. Nun wurde er zum „Wissenschafter des Jahres 2022“ gekürt.

Als Bauernbub zur Uni
„Ich war der Erste in meiner Familie, der in eine andere Stadt zum Studieren gegangen ist. Das war damals, in den Achtzigerjahren, am Land noch nicht so selbstverständlich wie heute“, erinnert sich der 49-Jährige an seine Studienwahl.

Franz Essl ist auch in internationalen Forschungsteams tätig. (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Franz Essl ist auch in internationalen Forschungsteams tätig.

Rund um den Globus
Am Beginn seiner Karriere habe er vor allem im Sinn gehabt, „Naturschutz zu betreiben und viel mehr Freilandarbeit zu machen.“ Mittlerweile aber ist Essl ein gefragter Experte für Artenvielfalt, für Pflanzenmigration oder Einflüsse des Klimawandels auf Fauna und Flora. Und er ist weltweit vernetzt, ist Mitglied von internationalen Forschungsteams.

In dieser Liga zählen Veröffentlichungen in hochrangigen Forschungsjournalen. In den vergangenen Jahren findet sich sein Name durchgehend in der Liste der meistzitierten Wissenschafter weltweit.

Der Neusiedlersee im Burgenland erlebte im Sommer 2022 eine enorme Trockenheit durch den menschengemachten Klimawandel. (Bild: P. Huber)
Der Neusiedlersee im Burgenland erlebte im Sommer 2022 eine enorme Trockenheit durch den menschengemachten Klimawandel.

Natur muss sein
Den Boden unter den Füßen aber hat er nie verloren und er sieht sich als „Anwalt für Natur- und Artenschutz“. Er warnt die Gesellschaft, aber auch die Politik eindringlich vor den „dramatischen Folgen“ des Artensterbens und der Verarmung der Ökosysteme. In der jüngeren Vergangenheit sprach er sich auch deutlich gegen neue Wasserkraft- oder Straßenprojekte aus.

Der Berg ruft
Abseits seiner Aktivitäten als Forscher und Naturschützer, die ihn rund um den Globus führen, geht der Vater zweier Kinder gerne Skitouren, im Sommer geht es zum Klettern in die Berge oder er steigt ins Kajak. Trotz eines gewissen Mangels an Natur in seiner Wahlheimat Wien kann er seinen Bedarf an Naturerlebnissen im Alltag, den er seit Kindheit in sich spürt, abdecken, etwa bei Spaziergängen durch einen „wilden Garten“ in der Stadt.

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OÖ-Krone
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