Schwere Unfälle verschärfen die Lage in der Gemeinde Schattendorf zusätzlich. Weil das Innenministerium nicht reagiert, wird jetzt zu drastischen Maßnahmen gegriffen.
Der Grenzübergang zwischen Schattendorf und dem ungarischen Agendorf hat sich von einem Verbindungsweg unter Nachbarorten in eine stark frequentierte Pendler-Transitroute entwickelt. Die Strecke ist für Lenker aus dem Raum Sopron der schnellste Weg in die Bezirke Mattersburg sowie nach Baden und Wiener Neustadt in Niederösterreich.
Forderung in offenem Brief
In einem offenen Brief an den Innenminister im vergangenen November hatte, wie berichtet, Bürgermeister Thomas Hoffmann die rechtlichen Rahmenbedingungen gefordert, um den Grenzübergang nur für Anrainer offenzuhalten und einen automatischen Lichtschranken errichten zu können.
„Der ungebremste Durchzugsverkehr, der an hochsensiblen Zonen wie die Schulen und dem Kindergarten im Ort vorbeiführt, muss aus Gründen der Sicherheit eingedämmt werden. Ein temporäres Fahrverbot zeigte nicht die erhoffte Wirkung.
Thomas Hoffmann
Pendler erfasste Fußgänger
Denn die Lage hat sich zugespitzt. Immer öfter passieren Unfälle mit teils schwer verletzten Radfahrern oder Fußgängern. Zuletzt war am 30. Dezember ein Passant vom Auto einer ungarischen Pendlerin erfasst worden. Der Patient befindet sich weiterhin im Krankenhaus.
„Wir können nicht länger tatenlos zusehen. Die jetzige Situation ist so nicht zu dulden“, beklagt der SPÖ-Bürgermeister, während er noch auf eine Antwort aus dem Büro von ÖVP-Innenminister Gerhard Karner wartet. Jetzt zieht Hoffmann die Notbremse. Konkret kündigt er an, dass in der kommenden Gemeinderatssitzung eine Verordnung zur Sperre der Grenzstraße beschlossen wird. Die Einschränkung, die bis auf Weiteres gilt, soll mit 1. März in Kraft treten.
Mehr Kurzparkzonen
Parallel dazu wird der Bereich der Kurzparkzone deutlich ausgeweitet, um eine Umgehung des Fahrverbotes durch das weit verbreitete Umsteigen vom Pkw auf ungarischer Seite auf das in Österreich abgestellte Auto deutlich unattraktiver zu machen.
„Sicherheit der Einwohner“
Hoffmann: „Natürlich wäre mir ein Lichtschranken als vernünftige Lösung eines zusammenwachsenden Europas lieber gewesen. Aber wenn das Innenministerium nichts unternimmt, dann müssen wir eingreifen. Die Sicherheit der Bewohner hat höchste Priorität!“
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