Die Auszahlung des Gehaltszuschusses für Pflegekräfte ist ein einziges Chaos. Ein Jobwechsel reduziert den Bonus, Teilzeit ist auch von Nachteil.
Der Bonus für Pflegekräfte wird zu einer heißen Kartoffel. Sozialministerminister Johannes Rauch von den Grünen sieht sich für das Chaos bei der Auszahlung des Gehaltszuschusses nicht zuständig und spielt den Ball an die Bundesländer. Der Bund habe den Ländern 570 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Es liege in der Verantwortung dieser, „die Mittel mit einer fairen Regelung auszubezahlen“. Den Ländern stehe es frei, den vollen Bonus auch an jene auszuzahlen, die den Job wechseln. Entsprechend sieht Rauch die Länder für eine Korrektur von Ungerechtigkeiten zuständig.
Überstunden nicht berücksichtigt
SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch wirft Rauch wiederum vor, keine klaren Linien für die Auszahlung vorgegeben und damit ein Durcheinander erzeugt zu haben. So verlieren Pflegekräfte, die unter dem Jahr den Arbeitgeber wechseln, einen Teil des Zuschusses. Benachteiligt sind auch Teilzeitkräfte. Je nach Stundenausmaß wird ihr Bonus aliquotiert. Überstunden sind nicht berücksichtigt, obwohl Teilzeitkräfte im Schnitt um 20 Prozent mehr arbeiten als vertraglich vereinbart.
2023 soll es diese Probleme nicht mehr geben. Der Zuschuss soll jeden Monat als Gehaltsbestandteil ausbezahlt werden. Ob das wirklich funktioniert, bleibt abzuwarten. Die Modalitäten für diese neue Auszahlungsmethode sind noch nicht geklärt, obwohl es schon Jänner ist.
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