Anhänger randalierten

Ex-Präsident Bolsonaro aus Spital entlassen

Ausland
10.01.2023 06:55

Brasiliens früherer Präsident Jair Bolsonaro ist nach kurzem Aufenthalt wieder aus dem Spital entlassen worden. Dies teilte Bolsonaro selbst auf Twitter mit. Kurz nach den Krawallen seiner Anhänger in seinem Heimatland (siehe Video oben) war er Medienberichten zufolge in der Stadt Orlando im US-Bundesstaat Florida in einem Krankenhaus behandelt worden.

Bolsonaro war zwei Tage vor dem Ende seiner Amtszeit zu Neujahr mit seiner Familie in die USA geflogen, wo er sich seither im Bundesstaat Florida aufhielt. Er hatte laut der brasilianischen Zeitung „O Globo“ eigenen Angaben zufolge unter starken Bauchschmerzen gelitten. Es ist nicht das erste Mal, dass der rechte Politiker - auch in politisch kritischen Situationen - in die Klinik kommt.

Bei einer Wahlkampfveranstaltung im September 2018 hatte ein geistig verwirrter Mann auf Bolsonaro eingestochen und ihm schwere Bauchverletzungen zugefügt. Der Ex-Militär führte den Wahlkampf dann aus dem Krankenhaus fort. Im Monat darauf wurde er zum Präsidenten gewählt. Bolsonaro kam seitdem immer wieder ins Krankenhaus, auch nach seinem Amtsantritt Anfang 2019, und musste sich mehreren Operationen unterziehen.

Dieses Foto von Bolsonaro im Spital wurde auf seinem Twitter-Account veröffentlicht. Er steht nach den Ausschreitungen seiner Anhänger im Fokus der Aufmerksamkeit. (Bild: APA/AFP/Jair Bolsonaro's official Twitter account)
Dieses Foto von Bolsonaro im Spital wurde auf seinem Twitter-Account veröffentlicht. Er steht nach den Ausschreitungen seiner Anhänger im Fokus der Aufmerksamkeit.

Anhänger erstürmten Machtzentrum
Am Sonntag hatten radikale Bolsonaro-Anhänger das Regierungsviertel in der brasilianischen Hauptstadt Brasilia gestürmt. Sie brachten kurzzeitig die Schaltzentralen der wichtigsten Staatsgewalten des Landes unter ihre Kontrolle, drangen in den Kongress, den Obersten Gerichtshof und den Regierungssitz Palácio do Planalto ein. Dort randalierten sie und hinterließen eine Spur der Zerstörung. Erst nach Stunden brachten die Sicherheitskräfte die Lage wieder unter Kontrolle.

Rund 1500 radikale Anhänger von Bolsonaro wurden nach den Krawallen vorläufig festgenommen. Sicherheitskräfte räumten am Montag ein Camp der Bolsonaro-Sympathisanten vor dem Hauptquartier der Streitkräfte in der Hauptstadt und setzten die Aktivisten vorübergehend fest, wie das Justizministerium mitteilte. Auch in anderen Städten wie Rio de Janeiro und São Paulo wurden Camps von Bolsonaro-Anhängern aufgelöst, dort gab es ebenfalls Festnahmen.

Rufe nach Auslieferung Bolsonaros
Aus den Reihen der US-Demokraten sind wegen der Erstürmungen Forderungen nach der Auslieferung Bolsonaros laut geworden. Bisher haben die Vereinigten Staaten aber keinen Auslieferungsantrag gegen den früheren Staatschef erhalten. „Uns hat bis jetzt kein offizielles Gesuch der brasilianischen Regierung bezüglich Bolsonaro erreicht“, sagte der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan am Montag bei einem Besuch von US-Präsident Joe Biden in Mexiko-Stadt. „Sollte ein solcher Antrag gestellt werden, nehmen wir ihn ernst.“

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