Vorwürfe gegen Airline
Bewerberinnen mussten halb nackt antreten
Schwere Vorwürfe gegen die Fluglinie Kuwait Airways: Frauen, die sich als Flugbegleiterinnen beworben habe, berichten von äußerst diskriminierenden und sexistischen Bewerbungsgesprächen. So sollen Interessentinnen bei einem Recruiting-Termin in Madrid gebeten worden sein, sich bis auf die Unterwäsche auszuziehen. Spanische Medien berichteten von Frauen, die das Casting weinend verlassen haben.
Die spanische Tageszeitung „El Diario“ hatte zuerst über die Vorwürfe von drei Bewerberinnen geschrieben. Eine davon, die 23-jährige Bianca, erklärte in dem Artikel, die Gesprächspartner wollten mit der Maßnahme „checken, ob wir keine Tätowierungen haben“.
Aber auch andere Kleinigkeiten seien Ausschlussgründe gewesen: eine kleine Narbe an der Augenbraue einer weiteren Kandidatin oder ihr „hohes“ Alter, nämlich 37 Jahre! Rassismusvorwürfe gibt es auch. Eine andere Frau, die offenbar wegen ihrer dunklen Hautfarbe aussortiert worden war, erklärte gegenüber „El Diario“: „Ich fühlte mich verunglimpft, diskriminiert, wie Ware, das hat mich sehr getroffen.“
Für jene Frauen, die es in die engere Auswahl geschafft haben, hätte dann eine noch unangenehmere Phase begonnen, so die Bewerberinnen. Bianca sei aufgefordert worden, ihr Kleid hochzuziehen. Daraufhin habe sie dieses bis zu den Knien hochgezogen. Doch das sei nicht ausreichend gewesen.
Fluglinie verspricht Untersuchung der Vorfälle
Die Anwerberin vom Rekrutierungsunternehmen Meccti, das das Casting in einem Vier-Sterne-Hotel in Madrid veranstaltete, wollte offenbar mehr von ihrer Haut sehen. Am Ende sei Bianca halb nackt dagestanden. Andere Interessentinnen hätten ob der erniedrigenden Vorgänge das Hotel weinend verlassen.
Die Fluglinie reagierte überrascht auf die heftigen Vorwürfe. In einer Stellungnahme heißt es, man vertraue seit fünf Jahren auf dieselbe Agentur für Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter. Meccti arbeite auch für 90 Prozent der Airlines „in dieser Region“. „Noch nie hat es solche Anschuldigungen gegeben“, so Kuwait Airways weiter. Solche erniedrigenden und diskriminierenden Vorgängen würden nicht geduldet. Eine Untersuchung ist bereits eingeleitet worden.
Israelis werden nicht an Bord gelassen
Vor einigen Jahre war Kuwait Airways wegen der Weigerung, israelische Staatsbürger zu transportieren, in die Schlagzeilen geraten. Das Unternehmen berief sich damals auf ein kuwaitisches Boykott-Gesetz von 1964, das jede Vereinbarung mit Israelis unter Androhung harter Strafen verbietet. Ein zuständiges Gericht gab Kuwait Airways sogar recht. Das „Skandalurteil“ sorgte ebenfalls für große Aufregung.
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