Lawinenabgang im Tiroler Stubaital: Am frühen Dienstagnachmittag wurden im Bereich der Stubaier Wildspitze auf der Nordseite mehrere Personen im freien Gelände von Schneemassen verschüttet. Alle Verschütteten wurden befreit. Drei Männer erlitten Verletzungen und wurden in Krankenhäuser gebracht. Wie die „Krone“ erfuhr, handelte es sich um Teilnehmer eines Ausbildungskurses der deutschen Bundeswehr.
Ersten Informationen der Leitstelle Tirol und Bergrettung zufolge waren fünf Personen - alles Männer - im freien Gelände verschüttet worden. Alle Personen wurden befreit. Drei Männer im Alter von 21 und 26 Jahren wurden verletzt bzw. erlitten eine Unterkühlung und wurden in die Klinik Innsbruck bzw. ins Krankenhaus Hall geflogen. Laut Thomas Zingerle, dem Kommandanten der Polizei Neustift, handelte es sich bei den Betroffenen um Teilnehmer einer Übung der deutschen Bundeswehr - genau um das Gebirgsjägerbataillon Mittenwald.
19 Teilnehmer der Übung
Insgesamt nahmen 19 Soldaten an der Übung teil. Sie gruben südöstlich der Stubaier Wildspitze Schneelöcher, dabei löste sich auf 3150 Meter das 30 Meter breite und zehn Meter lange Schneebrett. Mehrere Personen - genaue Angaben dazu gab es nicht - wurden erfasst und verschüttet. Sie konnten sich selbst befreien bzw. funktionierte die Kameradenhilfe.
Pistenretter des Stubaier Gletschers, Bergretter aus Neustift, dem Vorderen Stubaital und Sölden sowie mehrere Hubschrauber - Martin 2 und 8, C1 sowie Libelle Tirol - und Lawinenhunde standen im Einsatz. Nebel erschwerte die Flüge. Die Alarmmeldung der Leitstelle Tirol ging gegen 13.15 Uhr raus. Gegen 14 Uhr gelang es einem Hubschrauber, zur Unglücksstelle vorzudringen. Eine Notärztin führte die Erstversorgung durch.
Lawinenwarnstufe 2 in diesem Gebiet
Nach den jüngsten Schneefällen herrschte am Dienstag in diesem Bereich Lawinenwarnstufe 2 der fünfteiligen Skala. „Lawinen können im schwachen Altschnee ausgelöst werden und mittlere Größe erreichen. Die Gefahrenstellen liegen an steilen Schattenhängen oberhalb der Waldgrenze sowie an steilen Sonnenhängen oberhalb von rund 2600 Metern“, steht im aktuellen Lawinen-Report des Landes.
Diese Stellen seien schwer zu erkennen. Die Gefahrenstellen würden mit der Höhe zunehmen. „Mit Neuschnee und starkem bis stürmischem Wind aus wechselnden Richtungen entstanden störanfällige Triebschneeansammlungen“, so der Lawinenwarndienst weiter.
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