Bei den 252 Kärntner Firmeninsolvenzen und 593 Privatkonkursen im Vorjahr ging nicht immer alles mit rechten Dingen zu - so mancher Fall beschäftigt auch den Staatsanwalt. Immerhin geht es im viele verschwundene Millionen!
Kärntens Pleitestatistik wird angeführt von der Firma Hispano Suiza, die in Villach Luxuswagen bauen wollte. „Die Passiva betragen gut 4,2 Millionen Euro“, so Beatrix Jernej vom Alpenländischen Kreditorenverband. „Mangels Aktiva gab es für die Gläubiger nur 0,11 Prozent.“ Der Akt ist vorerst geschlossen - außer, wenn die Staatsanwaltschaft in ihren Ermittlungen weiterkommt. Wie berichtet, stehen strafrechtliche Vorwürfe im Raum. Denn immerhin ist viel Geld im wahrsten Sinne des Wortes verschwunden, da nicht einmal ein Bolide aus der Garage fahren konnte.
Auch bei den Privatkonkursen finden sich einige Krimis: So hat es der Hauptbeschuldigte im Betrugsverfahren rund um Millionenmalversationen beim Klagenfurter Lagerhaus auf 5,7 Millionen Euro Schulden gebracht. Das Strafverfahren wird am Landesgericht Wien stattfinden.
Ex-Anwalt als Pleitekaiser
Auch der verurteilte Klagenfurter Stadtkassen-Betrüger und ein ebenfalls verurteilter Ex-Anwalt aus Villach sind unter den größten Pleitegeiern zu finden. Beim einstigen Advokaten sind neuerlich 1,54 Millionen Euro Minus angelaufen - dabei hatte er versprochen, seinen Opfern alles Geld zurückzuzahlen, um nicht ins Gefängnis zu müssen. Offenbar sind aber neue Geschäfte mit Liechtenstein dazwischengekommen.
Konkurskarussell
Und noch ein Konkursfall wirft Fragen auf: Vor wenigen Tagen meldete die Commodo Vermögensverwaltung in Klagenfurt Insolvenz an - unter dem gleichen Geschäftsführer Hans-Michael P., der im Vorjahr mit Capital Partners 1,8 Millionen Euro Schulden angehäuft hatte. Masseverwalter Gernot Murko schaut sich das sicher genau an, da die Schuldnerin auch Gesellschafterin der CPI Immobilien ist, die in Wien laut AKV rund 100 Millionen Euro an Verbindlichkeiten angehäuft hat.
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