Plus von 14,9 Prozent

Zweitwohnsitze in Tirol im Jahr 2021 explodiert

Tirol
11.01.2023 18:00

Eine Steigerung von 14,9 Prozent bei den Zweitwohnsitzen bedeutet ein Allzeit-Hoch in Tirol. Ausländische Staatsangehörige haben die Nase klar vorne. Einen Zuwachs gab es in allen neun Bezirken. Letzter Teil der „Krone“-Serie.

Exakt 138.605 Zweitwohnsitze zählten Tirols Landesstatistiker mit Stand 1. Jänner 2022, wie aus dem Demografie-Bericht hervorgeht. Somit stieg diese Zahl über das Jahr 2021 um 14,9 Prozent bzw. 18.002. Aber Achtung: „Es handelt sich eigentlich um Meldefälle und nicht um Personen, da eine Person sowohl Haupt- als auch Zweitwohnsitz bzw. mehr als einen Zweitwohnsitz haben kann“, klären die Experten auf. Dennoch: Seit Start der Statistik im Jahr 1991 ist die Zahl der Zweitwohnsitze auf dem höchsten Wert.

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Die Zunahme bei den Zweitwohnsitzmeldungen von österreichischen Staatsbürgern dürfte in erster Linie auf die im Rahmen der Corona-Pandemie-Bekämpfung beschlossenen Bewegungseinschränkungen während der ersten zwei Lockdowns zurückzuführen sein.

Die Statistiker des Landes

Bei Ausländern betrug die Steigerung 22,8 Prozent
Von den 138.605 Zweitwohnsitzen entfallen 66.826 (+7,5 Prozent) auf österreichische und 71.779 (+22,8 Prozent) auf ausländische Staatsangehörige. Diesen starken Anstieg analysieren die Statistiker wie folgt: „Die Zunahme bei den Zweitwohnsitzmeldungen von österreichischen Staatsbürgern dürfte in erster Linie auf die im Rahmen der Corona-Pandemie-Bekämpfung beschlossenen Bewegungseinschränkungen während der ersten zwei Lockdowns zurückzuführen sein. Während dieser Zeitspannen durften die Menschen in Österreich den eigenen Wohnsitz nur unter sehr strengen Voraussetzungen verlassen, unter anderem, um den Nebenwohnsitz aufzusuchen.“

Corona mischte bei Ab- und Anmeldungen mit
Die starke Zunahme bei den Zweitwohnsitzen von ausländischen Staatsangehörigen begründen die Experten indes damit, dass es im ersten Corona-Jahr 2020 bedingt durch die Schließungen im Tourismus zu zahlreichen Abmeldungen kam. Mit den Lockerungen im Folgejahr kam es dafür wieder zu sehr vielen Anmeldungen.

Interessant in diesem Zusammenhang: Die größten Einbrüche über das Jahr 2020 hinweg verzeichneten die Gemeinden Ischgl (1235 Abmeldungen bzw. -88,3%), Silz (-276 bzw. -81,7%), Sölden (-1863 bzw. -81,5%), Gerlosberg (-21 bzw. -80,8%) und Galtür (-308 bzw. -80,6%). „Und genau in diesen Gemeinden waren im Folgejahr die größten Steigerungen bei den von ausländischen Staatsangehörigen gemeldeten Zweitwohnsitzen zu verzeichnen“, führen die Statistiker aus.

Meisten Zweitwohnsitze gibt es in Innsbruck-Stadt
Prinzipiell verzeichneten alle Tiroler Bezirke eine Zunahme. „Am größten war sie in Landeck (+5016 bzw. +85,9%), Imst (+2586 bzw. +48,9%) und Schwaz (+2450 bzw. +28,1%), während es die geringsten Steigerungen in Innsbruck-Stadt (+871 bzw. +2,8%), Kufstein (+921 bzw. +6,4%) und Innsbruck-Land (+1536 bzw. +8,5%) gab.“

Und wie sieht nun die endgültige Rangliste aus? Die meisten Zweitwohnsitze gibt es in Innsbruck-Stadt (32.034). Danach folgen Kitzbühel (26.548), Innsbruck-Land (19.691), Kufstein (15.309), Schwaz (11.164), Landeck (10.852), Imst (7870), Reutte (7606) und Lienz (7531).

In allen Gemeinden Personen mit Zweitwohnsitz
Übrigens waren mit 1. Jänner 2022 in allen Gemeinden Personen mit Zweitwohnsitz gemeldet. 100 (36,1%) hatten eine Quote von weniger als zehn Zweitwohnsitzfälle je 100 Einwohner mit Hauptwohnsitz. 154 Gemeinden (55,6%) wiesen eine Quote zwischen zehn und unter 50 auf. In 23 (8,3 %) wurde eine Quote von 50 und mehr erreicht.

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