Eine achtköpfige Jugend-Bande zwischen 14 und 17 Jahren soll Dutzende Straftaten verübt haben. Am Dienstag erfolgte der Beginn der Strafverhandlung im Salzburger Landesgericht.
Zwölf Raubüberfälle, 13 Körperverletzungen und zehn Diebstähle: „Eine Fülle an Vorwürfen“ erhebt Ankläger Sebastian Wolfsteiner gegen eine achtköpfige Jugendbande zwischen 14 und 17 Jahren – darunter drei Österreicher, zwei Afghanen und je ein Syrer, Albaner und Rumäne. Wolfsteiner spricht beim Prozess am Dienstag nur von der „Spitze des Eisbergs“. Die zahlreichen in unterschiedlichen Konstellationen verübten Straftaten haben „einen enormen Aufwand für Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht“ ausgelöst. Das ist auch im Verhandlungssaal zu sehen: Ein halbes Dutzend Polizisten in Schutz-Ausrüstung beobachteten von den Besucher-Bänken das Geschehen – auch um kichernde Freunde der Angeklagten vom Fotografieren abzuhalten. Laut Richterin seien zuletzt solche Prozess-Aufnahmen in Sozialen Medien aufgetaucht. Auch im Prozesssaal war ein mangelnder Respekt gegenüber Behörden beobachtbar.
Offenbar grundlose Überfälle
Das Verhalten der Angeklagten sei „äußerst gewalttätig und rücksichtslos“ gewesen, so der Staatsanwalt: Die Opfer waren meist gleichaltrige Jugendliche, die eingeschüchtert wurden. Meist ging es um geringe Beute: einmal 5 Euro, ein anderes Mal 13 Euro, etc. Als Beispiel dient der Raub-Überfall vor der Sparkasse am Alten Markt in der Altstadt am 3. Juni: Zwei Angeklagte - ein Syrer (15) und ein Afghane (16) - überfielen einen Jugendlichen, der Geld abgehoben hatte. „Ich hab den Typen gesehen und dann hab ich ihn halt geschlagen“, erklärt der 15-Jährige, gibt die Tat zu. Der andere ergänzt mit nahezu identer Wortwahl: „Der Typ hat uns beleidigt. Da hab ich ihn einfach geschlagen.“
Auffällig: Bei einem mitangeklagten 14-Jährigen sind bereits fünf Strafverfahren wegen Strafunmündigkeit eingestellt worden.
Drei weitere Verhandlungstage sind geplant – die ersten Urteile folgen am Donnerstag.
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