Roswitha Stadlober hat sich demonstrativ an die Seite von Österreichs neben der Spur fahrenden Ski-Läuferinnen gestellt. „Sie haben das Können, daran zweifle ich nicht. Da gilt es jetzt an anderen Schrauben zu drehen“, sagte die ÖSV-Präsidentin am Rande des Heimweltcups in Flachau. „Da hilft jetzt nicht, noch mehr zu trainieren, sondern da ist möglicherweise was in der Kommunikation passiert.“ Personellen Änderungen im Trainerteam steht Stadlober „offen gegenüber“.
Sie nehme die „Aussagen der Damen sehr ernst“, betonte die ÖSV-Chefin gegenüber der Austria Presse Agentur. „Es geht um die Damen, es geht um erfolgreichen Sport unserer Damen - da ist nichts ausgeschlossen.“ Die arrivierten Technikerinnen um Katharina Truppe und Katharina Liensberger hatten zuletzt immer offener von fehlendem Vertrauen - auch bezüglich der Zusammenarbeit mit dem neuen Trainerteam - gesprochen.
Frauen-Chefcoach Thomas Trinker hatte für nach dem Flachau-Slalom eine genaue Analyse angekündigt, an deren Ende eine „Anpassung, keine Neuaufstellung“ des aktuell nicht funktionierenden Systems stehen könne. „Sollte es jetzt zu einer Kompetenzverschiebung kommen sollen, dann muss das aus dem Team heraus entstehen. Das entscheide nicht ich, das entscheiden der Sportliche Leiter (Herbert Mandl) und der Cheftrainer (Trinker)“, sagte Stadlober.
Erste Maßnahmen wurden verabschiedet. „Ein Ansatz ist, dass wir im Trainerteam das ‘coach-to-coach‘ anbieten, um die Trainer und Trainerinnen im Sinne von Teamgefüge zu schulen“, sagte Stadlober nach Gesprächen mit Mandl und Trinker. Dieses sportpsychologische Angebot sei beim ÖSV in den vergangenen Jahren immer wieder einmal zum Einsatz gekommen. Auch das Hinzuziehen eines externen Sportpsychologen als Mediator zwischen Läuferinnen und Trainern ist ein Thema.
Während Stadlober hofft, dass die Sportlerinnen angesichts der folgenden zweiwöchigen Rennpause im gewohnten Umfeld „den Kopf freibekommen“, stellte sie hinsichtlich der anstehenden Weltmeisterschaft auch fest: „Ich hoffe, dass diese Unruhe bald beendet ist. Es wird auch im Team viel gesprochen, auch da gab es Annäherungen.“
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