Der Kapuziner-Orden in der Stadt Salzburg bekommt neue Brüder, der Platz am Altstadt-Berg wird knapp. Deshalb müssen sich nun dort untergebrachte Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine eine neue Bleibe suchen.
Vor knapp zehn Monaten fanden 16 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine über den Dächern der Stadt Salzburg Unterschlupf. Die Salzburger Kapuzinermönche brachten in ihrem Kloster am gleichnamigen Berg geflüchtete Frauen und Kinder unter – die „Krone“ berichtete. Jetzt aber müssen die verbliebenen Ukrainer aus ausziehen.
Seit mehr als 400 Jahren beten und arbeiten Mönche am Altstadt-Berg. Bruder Hans Pruckner (53) steht dem Kloster vor, Bruder Eckehart ist 86, Karl über 70. Die Salzburger Kapuziner plagten lange Zeit Zukunftssorgen. Über die Jahre schrumpfte und alterte der Salzburger Orden. Jetzt gibt es Nachwuchs: Im Februar werden neun neue Kapuziner auf den Berg ziehen. Die Zukunft der Mönche in Salzburg scheint gesichert.
Nur eine Übergangslösung für Ukrainer
Dafür stehen hinter der Zukunft der geflüchteten Ukrainer Fragezeichen. „Wir wollten anfangs gar nicht so viele Geflüchtete aufnehmen. Uns fehlte der Platz“, sagt Bruder Hans. Für ihn und die Mönche überwog aber das Leid der Menschen. Sie mussten handeln, gemeinsam mit dem Verein „Ukreate Peace“ sorgten sie sich im vergangenen Jahr um das Wohl der Geflüchteten. Von Anfang an war jedoch klar, dass es nur eine Übergangslösung für die entwurzelten Ukrainer sein könne. „Mit 1. Februar wollen wir für die neun Frauen und Kinder, die noch da sind, Wohnungen gefunden haben“, erklärt der Kapuziner-Chef. Eine neue Bleibe, egal ob Garconniere oder größere Wohnung für mehrere Personen, zu finden ist aber beinahe unmöglich.
Ein Fall war bereits erfolgreich: Eine junge Geflüchtete zog mit Jahresanfang bereits vom Kloster in ihre eigene Wohnung in Salzburg-Schallmoos. Für neun weitere werden noch eigene vier Wände in Salzburg und Umgebung gesucht.
Wollen Sie Geflüchtete im konkreten Fall unterstützen, wenden Sie sich bitte an: ucreatepeace@gmail.com oder 0676 5450630
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