Es ist zu warm

Akuter Schneemangel bremst die Skikurse aus

Oberösterreich
11.01.2023 11:20

Während es zumindest bis Weihnachten in allen Mühlviertler Skigebieten noch eine tolle Schneesituation gegeben hat, stehen seit 6. Jänner alle Lifte still. Den Betreibern der heimischen Skischulen blutet das Herz.

Es ist ein trister Anblick, wie man ihn üblicherweise erst ab Mitte März im Mühlviertel zu sehen bekommt: Bräunliche oder graugrüne Wiesenhänge, auf denen noch kein frisches Gras, keine Blumen, dafür aber Maulwurfserdhügel „gedeihen“. Nur ganz vereinzelt liegen noch Schneereste herum. Dass hier bis 5. Jänner skigefahren wurde, ist kaum vorstellbar. Die Schneekanonen stehen leider völlig ungenützt in der Landschaft herum: Es ist einfach zu warm, um Kunstschnee herzustellen.

Keine winterlichen Temperaturen erwartet
Benjamin und Sebastian Oberneder blutet das Herz. Die Betreiber der Skischule „Ralf & Walter“ in Kirchschlag bei Linz haben in den vergangenen Tagen immer wieder verzweifelte Stoßgebete für Minusgrade und Schnee in Richtung Himmel gesendet, blieben damit aber ungehört. Laut dem Meteorologen Christian Resch von GeoSphere Austria sind auch in den nächsten Tagen im Mühlviertel keine winterlichen Temperaturen zu erwarten.

„Momentan ist es wirklich extrem – zuletzt war es in den 1980er-Jahren ähnlich schlimm. Wir rechnen damit, dass wir etwa eineinhalb Wochen lang nicht mehr aufsperren können“, seufzt Benjamin Oberneder (28), der mit seinem Bruder auch einen Skiverleih und ein Sportgeschäft betreibt: „Umsatzeinbrüche sind überall spürbar.“

Zwei, drei kalte Tage würden reichen
Für einen Teil der gebuchten Skikurse musste bereits das Geld refundiert werden. Andere konnten in den Februar verlegt werden. Am Dienstag etwa wäre ein Bus mit rund 50 Linzer Kindergartenkindern angemeldet gewesen. „Wir können jetzt auch nicht auf den Sternstein oder Hochficht ausweichen, dort ist es leider ähnlich wie bei uns.“

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Viele Volksschulklassen nächtigen ja nicht in den Skigebieten. Daher können sie ihre Kurse auch zeitlich leicht verschieben.

Fritz Scherrer, Bildungsdirektion OÖ

Auch Michael Eggner (50) von der Kirchschlager „Schischule Kunterbunt“ hofft auf einen Temperaturumschwung. „Es genügen zwei, drei Tage mit minus drei Grad, dann könnte ausreichend Schnee produziert werden“, sagt der 50-Jährige, der auch am Hansberg in St. Johann/W. Skikurse anbietet. Er ist aber guter Dinge, dass bald wieder gefahren werden kann.

Laut Fritz Scherrer (57) von der Bildungsdirektion OÖ halten sich die Ausfälle bei den Schulskikursen vorerst in Grenzen. „Die erste Woche nach den Weihnachtsferien ist generell nicht beliebt, um auf Skikurswoche zu fahren. Und wer in anderen Bundesländern gebucht hat, hat ohnehin kaum Probleme.“

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