Neue Einschränkungen
Frauen in Afghanistan müssen Geschäfte schließen
Seit ihrer Machtübernahme schränken die Taliban die Rechte von Frauen immer weiter ein. Parks, Fitnessstudios und Universitäten sind seit letztem Jahr tabu. Nun müssen laut eines Berichts Ladenbesitzerinnen ihre Geschäfte schließen. Zudem sei der Besuch von Ärzten in einer Stadt nur noch begrenzt möglich.
Die Zeitung „Hasht-e Subh“ berichtete am Dienstag, in der Stadt Kandahar im Süden sei ein von Frauen geführter Handwerksmarkt geschlossen worden. In der Stadt Pul-e Khumri im Norden des Landes sollen laut des örtlichen Nachrichtensenders Tolonews Friseursalons schließen.
Ladenbesitzerinnen verzweifelt
„Ein Mitglied der Tugend- und Lasterabteilung kam und sagte uns, dass wir eine Woche Zeit haben, unsere Läden zu räumen und zu Hause zu bleiben“, sagte eine Ladenbesitzerin im Norden von Mazar-i-Sharif zu Tolonews. Friseurinnen in Pul-e Khumri sagten, die Taliban fänden, ihre Arbeit würde der Scharia, dem islamischen Recht, widersprechen. Viele Friseursalons in Afghanistan bieten auch aufwendiges Make-up oder Schönheitsbehandlungen an.
Ministerum dementiert
Ein Sprecher des sogenannten Ministeriums für die Förderung der Tugend und die Verhütung des Lasters allerdings wies die Berichte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur als „unwahr“ zurück.
Taliban seit August 2021 wieder an der Macht
Die Taliban, die seit August 2021 wieder an der Macht sind, stehen international vor allem wegen ihrer massiven Beschneidung von Frauenrechten in der Kritik. So sind Mädchenschulen ab der siebenten Schulstufe in weiten Teilen des Landes geschlossen, auch der Universitätsbesuch ist seit Dezember für Frauen tabu.
Im November mussten außerdem Parks und Fitnessstudios ihre Pforten für Frauen schließen. Ende Dezember wurde Frauen verboten, für Nichtregierungsorganisationen zu arbeiten. Vor allem das Bildungsverbot führt immer wieder zu Demonstrationen in Afghanistan.
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