Komplikationen nach OP
Der umstrittene Kardinal George Pell ist tot
Der australische Kardinal George Pell ist tot. Der frühere Finanzchef des Vatikans, der im Jahr 2020 in einem Berufungsverfahren vom Vorwurf des Kindesmissbrauchs freigesprochen worden war, starb am Dienstag im Alter von 81 Jahren in Rom.
Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur starb Pell infolge von Komplikationen nach einer Hüftoperation in einem Krankenhaus in Rom. Der australische Kardinal hatte von 2014 bis 2017 das vatikanische Wirtschaftssekretariat geleitet, bevor er sich in seiner australischen Heimat einem Gerichtsverfahren wegen Missbrauchsvorwürfen stellen musste.
Wegen Kindesmissbrauchs verurteilt
2018 verurteilte ihn ein Strafgericht in Melbourne wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs von zwei Chorknaben während seiner Zeit als Erzbischof von Melbourne in den 1990er Jahren zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe. Er war der ranghöchste katholische Geistliche bisher, der wegen Kindesmissbrauchs verurteilt wurde. 2020 wurde er in letzter Instanz aus Mangel an Beweisen freigesprochen und aus dem Gefängnis entlassen.
Rückkehr in den Vatikan
Nach seinem Freispruch 2020 kehrte Pell in den Vatikan zurück. Zuletzt war er vergangene Woche beim Begräbnis des emeritierten Papstes Benedikt XVI. öffentlich aufgetreten.
Pells Bemühungen, mehr Transparenz und Sauberkeit in die Vatikanfinanzen zu bringen, brachten ihn während seiner Zeit als Vatikan-„Finanzminister“ immer wieder in Konflikt mit den alten Strukturen und Gewohnheiten von Verantwortlichen im Vatikan. Einer von ihnen ist der italienische Kardinal Angelo Becciu, der sich mittlerweile wegen des Vorwurfs der Untreue und Unterschlagung vor einem vatikanischen Gericht verantworten muss.
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