Weiterhin keine Entspannung zeichnet sich in Österreich hinsichtlich der aktuell grassierenden Grippewelle ab. Zahlen der Vorwoche zeigen eine nach wie vor hohe Influenzavirusaktivität. Weiterhin gilt der Aufruf - vor allem gerichtet an Risikogruppen -, sich gegen Influenza impfen zu lassen. Dafür sei es nicht zu spät, wurde betont.
Ferienbedingt gab es weniger Einsendungen von Stichproben. Die Positivrate lag aber bei hohen 46 Prozent, teilte das Zentrum für Virologie der MedUni Wien am Mittwoch mit.
Wie berichtet, gab es in Oberösterreich zwei Todesfälle bei Kindern in Verbindung mit der „echten“ Grippe (Influenza) zu beklagen. Hinzu kommen laut Aussendung des Kepler-Universitätsklinikum Linz von Montag gefährliche Folgeerkrankungen. Ein betroffenes Kind schwebe aufgrund einer Herzmuskelentzündung in akuter Lebensgefahr, weitere leiden als Folge der Grippe an Gehirnentzündungen bzw. dem Guillain-Barre-Syndrom (akute aufsteigende Lähmungen).
Noch ausreichend Impfstoff für Kinder verfügbar
„Für die Vorsorge ist es auch für diesen Winter nicht zu spät“, betonte Kinderarzt Rudolf Schmitzberger, Leiter des Referats für Impfangelegenheiten der Österreichischen Ärztekammer. Es sei eine Katastrophe, dass Kinder im Zuge von Influenza-Infektionen verstorben sind oder mit Myokardien in Lebensgefahr schweben, wie es derzeit in Oberösterreich der Fall ist: „Das ist besonders bitter vor dem Hintergrund, dass in Österreich noch ausreichend nasale Impfstoffe für Kinder zur Verfügung stehen“, betonte er in einer Aussendung.
Hunderte Grippe-Todesfälle pro Jahr
15 von 100.000 Menschen in Österreich sterben im Durchschnitt jedes Jahr an Influenza. Das entspricht laut Gesundheitsministerium mehr als 1000 Todesfällen pro Jahr. Die Zahl schwankt aber je nach Virusvariante stark. Bei der bisher letzten großen Influenzawelle 2016/17 wurde die Zahl der Todesopfer auf mehr als 4000 geschätzt, geht aus den Daten der AGES hervor. In den vergangenen beiden Wintern waren Grippewellen aufgrund der Corona-Maßnahmen ausgeblieben.
Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere, chronisch Kranke und ältere Menschen ab 60 Jahren sind für schwere Verläufe besonders gefährdet: Mehr als 60 Prozent aller Influenza-assoziierten Hospitalisierungen und rund 90 Prozent der Todesfälle fallen in die Altersgruppen der Älteren und Kinder.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.