Putin über Donbass:
„Lage schwierig, aber kein Grund für Pause“
Rund zehneinhalb Monate nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine ist die Lage in den von Russland annektierten Gebieten in der Ostukraine laut dem russischen Präsidenten Wladimir Putin „schwierig“. Um eine eingere Kooperation der einzelnen Armeeteile zu erreichen, kommt es nun zu einer Neuaufstellung der Kommandostrukturen. So ernannte Verteidigungsminister Sergej Schoigu Generalstabschef Waleri Gerassimow zum neuen Kommandeur der russischen Truppen in der Ukraine.
„In einigen Gebieten dauern die Kampfhandlungen an“, fügte der Kremlchef bei einem Gespräch mit Regierungsvertretern hinzu. Allerdings seien die mitunter sehr hohen Verluste auf beiden Seiten „kein Grund, um eine Pause zu machen und die dringlichsten Fragen aufzuschieben", so der Staatschef.
Erbitterter Kampf um Soledar und Bachmut
Zuletzt hatte es unterschiedliche Meldungen über die strategisch wichtige Stadt Bachmut bzw. den Vorort Soledar in der Region Donezk gegeben. Während der Kreml und vor allem die Söldnergruppe Wagner behaupten, die Salzbergwerk-Stadt bereits unter Kontrolle zu haben, dementiert Kiew vehement. Tatsächlich sollen Berichten zufolge nach wie vor heftige Kämpfe im Ortszentrum stattfinden.
Das ukrainische Verteidigungsministerium twitterte am späten Dienstag: „Selbst nach kolossalen Verlusten versucht Russland immer noch wie wahnsinnig, Soledar zu erobern - die Heimat der größten Salzmine Europas.“ Die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maliar erklärte, der Kampf um Soledar tobe noch immer. Der Feind ignoriere die schweren Verluste seiner Einheiten und stürme weiter. „Die Zugänge zu unseren Stellungen sind übersät mit den Leichen feindlicher Kämpfer. Unsere Soldaten halten tapfer die Stellung.“
Soledar gilt als wichtiger Baustein des ukrainischen Festungswalls vor dem Ballungsgebiet zwischen Slowjansk und Kramatorsk. Es war der letzte Großraum im Gebiet Donbass, den die Ukrainer noch kontrollierten.
Putin fordert Entwicklungsplan für besetzte Gebiete
Abseits der Militäroperationen will sich Moskau nun auch mehr um den Wiederaufbau und die Weiterentwicklung der besetzten Gebiete kümmern. Putin wies am Mittwoch sein Kabinett an, in den kommenden Monaten einen Plan für die Infrastruktur und auch Sozialleistungen in den Regionen Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk auszuarbeiten.
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