Protest vor Landhaus

Mieten-Explosion scheucht die Tiroler Politik auf

Tirol
12.01.2023 13:00

Die massiven Kostensteigerungen in nicht ausfinanzierten Wohnanlagen alarmieren die Politik. Mieter hielten einen Mittwochabend einen Protestmarsch zum Landhaus ab, dort tagte der Teuerungsrat.

Fälle dramatischer Mieterhöhungen wurden infolge des „Krone“-Berichts am Sonntag auch an den Innsbrucker Bürgermeister herangetragen: 66 Prozent mehr Miete oder eine Steigerung von 434 Euro seien „einfach zu viel“, befand Georg Willi, der sich mit einem dringenden Appell an das Land wandte: Es müsse an allen Stellschrauben gedreht werden, „um eine Entlastung zu erreichen und Härtefälle zu vermeiden“, sagte er im Vorfeld des Teuerungsrates, der Mittwochabend im Landhaus erneut zusammenkam.

Bürgermeister Georg Willi (Grüne) bleibt hingegen gelassen. (Bild: Amir Beganovic)
Bürgermeister Georg Willi (Grüne) bleibt hingegen gelassen.

Unterschiedliche Betroffenheit
Innsbruck sei zwar hauptbetroffen, aber „die großen Möglichkeiten liegen beim Land“. Willi berichtete von unterschiedlichen Energiepreisverträgen bei Neuer Heimat NHT und Innsbrucker Immobiliengesellschaft IIG, was sich auf die Preissteigerungen auswirke. Die Innsbrucker FP und Team Gerecht kamen am Dienstag mit den Mietern am Mitterweg zusammen, die wie mit horrenden Steigerungen (400 Prozent in 20 Jahren) konfrontiert sind.

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Es müssen alle Szenarien durchgespielt und Überlegungen getätigt werden, die keinen Denkverboten unterliegen.

LA BM Andreas Gang und FPÖ-Vizebürgermeister Markus Lassenberger

Verzicht auf Steuer und Darlehen strecken
„Nun sind Land Tirol und Stadt Innsbruck als Eigentümer der Neuen Heimat Tirol gefordert, sich Gedanken darüber zu machen, wie man die massiven Kostenexplosionen abfedern kann“, sind sich FPÖ-Wohnbausprecher LA BM Andreas Gang und Innsbrucks FPÖ-Vizebürgermeister Markus Lassenberger einig: „Es müssen alle Szenarien durchgespielt und Überlegungen getätigt werden, die keinen Denkverboten unterliegen.“

Als Option zur Verlängerung der Rückzahlungsdauer der Wohnbauförderungsdarlehen solle man die Bundesregierung dringend ersuchen, die Umsatzsteuer auf Mieten in der Höhe von 10% zeitlich befristet auszusetzen. Ein Resolutionsantrag wurde bereits für den Jänner Gemeinderat eingebracht. Mieter vom Mitterweg protestierten Mittwochnachmittag vor dem Landhaus, wo zeitgleich der Teuerungsrat tagte. LH Anton Mattle leitet dort den Vorsitz. 

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