Teuerung und Austritte

Auch bei der Kirche ist Sparen Gebot der Stunde

Kärnten
11.01.2023 18:45

Die Teuerung trifft die Diözese in Kärnten doppelt: höhere Kosten und weniger Kirchenmitglieder. Fast 10.000 Kärntner sind in den vergangenen zwei Jahren aus der Katholischen Kirche ausgetreten. 

Trotz der Austritte zählt die größte Glaubensgemeinschaft in Kärnten noch immer 338.139 Gläubige - knapp 60 Prozent der Gesamtbevölkerung. „Ich danke allen, die auch in diesen schwierigen Zeiten zur Kirche stehen, ihr die Treue halten und ihren Beitrag leisten“, betont Generalvikar Johann Sedlmaier. „Jeder einzelne Katholik, der in der Gemeinschaft fehlt, ist ein Verlust.“ Dies gilt wohl nicht nur in menschlicher, sondern auch in finanzieller Hinsicht, denn gut 70 Prozent des Budgets der Diözese Gurk von 39,2 Millionen Euro (Stand 2020) finanziert sich über die Kirchenbeiträge von gut 251.000 Gläubigen.

Die Gebäude der Diözese müssen erhalten und beheizt werden. Das lässt die Kosten in die Höhe schnellen. (Bild: Stadtpastoral)
Die Gebäude der Diözese müssen erhalten und beheizt werden. Das lässt die Kosten in die Höhe schnellen.

Teuerungswelle trifft auch Kirche
Doch nicht nur die Bevölkerung leidet unter den hohen Kosten für Strom, Gas und Lebensmitteln. „Die Teuerungswelle hat auch in allen kirchlichen Einrichtungen unserer Diözese Auswirkungen“, erklärt Gerhard Salzer, Finanzkammerdirektor der Diözese Gurk. „Sie macht sich durch einen Rückgang der Einnahmen - wie Spenden und Klingelbeutel - bemerktbar. Gleichzeitig gibt es einen deutlichen Anstieg bei den Ausgaben: steigende Betriebskosten, höhere Aufwendungen durch steigende Energiepreise und vor allem steigende Personalkosten.“ Auch die langfristigen Energielieferverträge böten keinen echten Schutz. „Diese beinhalten entsprechende Index-Anpassungen.“

Höhere Einnahmen durch steigende Gehälter
Die steigenden Gehälter bringen aber auch wieder mehr Einnahmen für die Kirche, in Form von höheren Beiträgen - für 2023 ist eine Erhöhung von bis zu fünf Prozent zu erwarten. Mit den 27,5 Millionen Euro Kirchenbeitrag konnte die Kirche 2020 nicht nur die gesamten Personal- und Pensionskosten von Laien und Klerus, sondern auch fast die gesamten laufenden Betriebsaufwendungen abdecken. Auf Platz zwei der größten Einnahmequellen folgt mit großem Abstand übrigens die staatliche Wiedergutmachung mit fast vier Millionen Euro. Diese bekommen die Diözesen als Schadenersatz für das in der NS-Zeit eingezogene Kirchengut.

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